Die Reiselust ist ungebrochen

Die Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. (F.U.R.) gibt jedes Jahr pünktlich zur ITB ihre aktuelle Analyse zum Reiseverhalten der Deutschen heraus. Und so sieht es – zur Statistik geronnen – aus:

Nach einem Zwischentief im Jahre 1996 ist die Reiseaktivität wieder gestiegen. 48,5 Millionen Deutsche (von insgesamt 63,5 Millionen; gezählt werden nur die über vierzehn Jahre) haben 1998 eine Urlaubsreise unternommen, die mindestens fünf Tage dauerte.

Als Reiseziel wird Deutschland immer unbeliebter. Der Anteil, 1972 noch bei 47 Prozent (alte Bundesländer) lag 1998 nur noch bei 29,6 Prozent, das sind noch einmal 1,8 Prozent weniger als 1997. Am beliebtesten ist das europäische Ausland, allen voran Spanien. Ins Außereuropäische reisten 13,4 Prozent der Urlauber.

44,6 Prozent aller Reisen waren Veranstalterreisen. Die durchschnittliche Reisedauer lag bei 13,9 Tagen, die Ausgaben pro Person und Urlaubsreise bei 1.441 Mark. Bei den Urlaubsaktivitäten sind Ausflüge und Fahrten in die Umgebung am beliebtesten, dicht gefolgt von Baden, Sonnen und Schlafen. Trendsportarten wie Snowboarding oder Inlineskating stehen ganz unten auf der Liste.

Die Reisebranche kann sich also freuen. Es geht weiter aufwärts, Innovationen sind nicht nötig. Der Deutsche will Ruhe und Erholung, nicht unbedingt daheim, aber auch nicht zu weit weg. maha

Die F.U.R. versteht sich als „neutrale Interessengemeinschaft der in- und ausländischen Nutzer von Tourismusforschung in Deutschland“. Ihre Analysen richten sich an „Unternehmer und Verbände der gesamten Reisebranche“, die sie für ihre Marketingstrategien nutzen können. Die Forschung ist also, im Gegensatz zur „reinen Wissenschaft“, zweckgebunden.