Spielerrevolte im Marienthal

■ Traditionsverein SC Concordia hat kein Geld: Die Mannschaft kündigt ihren kollektiven Abschied zum Ende der Saison an

Mit verschränkten Armen standen die Kicker des SC Concordia am Freitag abend auf der Pressekonferenz. Es folgte keine Analyse des 1:2 gegen den TSV Pansdorf, sondern eine Breitseite gegen die Vereinsführung.

„Der SC Concordia muß davon ausgehen, daß keiner der 17 Spieler in der nächsten Saison für den Verein spielen wird“, erklärte Kapitän Helge Mau im Namen der Mannschaft. Hintergrund des Spieleraufstands sind seit Monaten ausstehende Zahlungen des Marienthaler Oberligisten. Der Vertrag mit Hauptsponsor kitkat lief Ende 1998 aus; schon vorher kürzte der Verein die Zahlungen an seine Kicker um 40 Prozent.

Interims-Präsident Peter Menssing verteidigte seinen rigorosen Sparkurs gegenüber dem Sportmagazin Durchblick: „Natürlich ist es nicht schön, Zusagen nicht einhalten zu können, aber es gibt Situationen, in denen man durch höhere Gewalt dazu gezwungen wird.“ Ein Angebot der Mannschaft, den Spielern die Freigabe zu erteilen und die Einnahmen aus den Toto-Pokal-Spielen als Vorabzahlung unter der Mannschaft aufzuteilen, wurde vom Präsidium jedoch mehrheitlich abgelehnt.

Klärende Gespräche, so Kapitän Mau, seien noch mit keinem Spieler geführt worden: „Niemand im Verein hat uns wahrgenommen, nur Manager anderer Vereine haben sich um uns gekümmert.“ Zusätzlich verärgert waren die Cordi-Kicker durch den Leitartikel der Stadionzeitung Liga-Kurier zum Pansdorf-Spiel: „Laßt die Spieler, die meinen, sie können woanders mehr Geld verdienen, doch einfach gehen“, wurden die Kicker indirekt verabschiedet. „Dieser Artikel ist für uns ein Schlag in den Nacken“, protestierte Mau, „wir haben uns dem Verein gegenüber immer fair verhalten“. Autor des inkriminierten Artikels war pikanterweise der Präsident des Lokalrivalen TSV Wandsetal, Axel Juckenack.

„Unsere Cordi-Spieler sollten sich ernsthaft überlegen, ob sie es woanders wirklich besser hätten!“, lautet sein Fazit im Liga-Kurier. Kapitän Helge Mau benötigte nicht viel Zeit für die Antwort: „Darauf kann ich nur sagen: Ja!“ folk