Allesfresser auf dem Acker

■ Trecker-Oldies locken Tausende zur Bulldog-Messe

Er gilt als das unverwüstlichste landwirtschaftliche Fahrzeug, das je über einen Acker rollte: der Lanz Bulldog. Als einer der ersten motorisierten Ackerschlepper eroberte das stampfende Ungetüm in den 20er Jahren die Bauernhöfe in ganz Europa und revolutionierte die Landtechnik grundlegend.

Heute widmen sich zahlreiche Liebhaber-Vereine den stählernen Kraftprotzen. Einer der größten ist der Lanz-Bulldog-Club Holstein e.V. mit knapp 1200 Mitgliedern und weit über 3000 bejahrten Maschinen in mittlerweile 18 Ländern der Erde. Bis weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt ist deshalb auch die Bulldog-Messe, die am Sonntag zum dritten Mal in der Rendsburger Nordmarkhalle stattfand. Mehrere tausend Liebhaber und Besucher aus dem In- und Ausland durchstreiften die Halle – „und es werden von Jahr zu Jahr mehr“, freute sich Organisator Peter Dorn. In einer Sonderschau zeigte der Club den sogenannten „Kühlerbulldog“, der zwischen 1929 und 1935 in mehr als 11.000 Exemplaren gebaut wurde. „Der Kühlerbulldog war die erste erfolgreiche Massenproduktion der Firma Lanz“, sagte Dorn.

Der Lanz-Bulldog-Club feiert in diesem Jahr sein 20jähriges Bestehen. Nachwuchssorgen gibt es keine, meinte Dorn: „In unseren Reihen gibt es sehr viele junge Leute, die sich von der alten Technik begeistern lassen.“ Viele hätten nicht einmal mit der Landwirtschaft zu tun, auch wenn auf einigen Höfen Oldie-Traktoren noch tatsächlich zum Einsatz kämen. „Die alten Schlepper haben durchaus auch heute noch ihre Berechtigung, schon allein vom Umweltaspekt her“, erklärte der Veranstalter.

Denn die historischen Maschinen sind echte „Allesfresser“ und problemlos auch mit nachwachsenden Rohstoffen wie Rapsöl zu betreiben. Simone Demski