Schwieriges Jahr für Krabbenfischer

Niedrige Preise für ihre Fänge und Einbußen durch die Havarie der „Pallas“ vor Amrum haben den schleswig-holsteinischen Krabbenfischern ein schwieriges Jahr 1998 beschert. Auf 2,6 Millionen Mark beziffert der Geschäftsführer der „Landesvereinigung der Erzeugerorganisationen für Nordseekrabben- und Küstenfischer“, Johannes Rosenzweig, allein das Umsatzminus, das durch das Pallas-Unglück entstanden ist.

Rund 1500 Tonnen weniger Garnelen hätten die Krabbenfischer im vierten Quartal 1998 im Vergleich mit dem gleichen Zeitraum des Vorjahres in den Netzen gehabt. „Wir mußten das Seegebiet um Amrum herum großräumig meiden“, sagte Rosenzweig. Dabei gehöre gerade dieser Bereich zu den wichtigsten Fangrevieren. Die Fischer seien zu einer Klage auf Schadenersatz fest entschlossen.

Auch in einer weiteren Sache erwägen die Krabbenfischer den Weg zum Gericht: Sollte das neue Nationalparkgesetz Realität werden, „streben wir eine Normenkontrollklage an“, sagte Rosenzweig. Immerhin habe das Oberverwaltungsgericht Lüneburg den Nationalpark Elbtalaue für nichtig erklärt, da sich ein solches Schutzgebiet in einem von Menschen nicht oder nur wenig beeinflußten Zustand befinden müsse.

Das Urteil könne auch für den Nationalpark Wattenmeer wegweisend sein, schätzt Rosenzweig. Die Kritik der Fischer an dem geplanten Gesetz richtet sich vor allem gegen den Plan, daß eine Zone südlich des Hindenburgdamms bei Sylt von Nutzungen völlig frei bleiben soll. Dieser Bereich sei Fanggebiet für acht schleswig-holsteinische Krabbenfischer und rund 25 Kollegen aus Niedersachsen, sagte Rosenzweig: „Da stehen Existenzen auf dem Spiel.“ dpa