Querrille

Dub Me Ruff System – Through The Storm (Buback /Indigo)

Vor zwei Jahren war Übergangszeit. Auf ihrem Debüt Spin It gab es bei der Annäherung von Soul und Dub nur durchwachsene Ergebnisse. Aus diesen Erfahrungen hat die Sängerin Danielle Mommertz gelernt. Mit Through The Storm beschränkt sie sich auf Vokal-Partikel oder aber, wie im Eröffnungsstück „Cold Blows The Wind“, auf englisches Liedgut. Bei den Dubs hat das auf Mommertz und Markus Grapmeyer zusammengeschrumpfte Duo einen noch größeren Schritt nach vorne gemacht.

Während sich Spin It noch mit einer handgemachten Jazz-Funk-Folie als Übergangsplatte von Musikern aus Hardcore-Zusammenhängen erwies, docken Dub Me Ruff heuer unbeschwerter an die Klangwelten von Trance an und trauen sich eine vollkommene Digitalisierung und Nachbearbeitung der Töne zu. Wunderbar unaufgeregt wird hier auf die Repetition einfacher Melodien in einem rhythmisch schwappenden Vollbad gesetzt, aus dem die Melodika von Augustus Pablo oder ein digitalisiertes Vibraphon als Quietscheente auftauchen.

Dank dieser poppigen Schnittstellen kann man sich auch zu Hause – in Ermangelung von Boxen, groß wie VW-Busse – in den „Cool Dub“, wie eines ihrer Stücke heißt, bequem einklinken. Wider Erwarten etablieren sich Dub Me Ruff mit dem fabelhaften Through The Storm neben Di Iries als sicherste Neo-Dub-Stimme hierzulande. vom