Schlittenhunde in der Wanne

■ Siebzehn Huskys – „Welpen-Chaos“ bei Musher Jordt

Im Haus von Esther und Thomas Jordt in Eckernförde ist seit einigen Wochen der Teufel los: Zwei Husky-Hündinnen haben mit zusammen 17 kerngesunden Welpen jeweils einen Superwurf hingelegt. Besitzer und Schlittenhundeführer Thomas Jordt (43) hat davon gar nichts mitbekommen, weil er sich gerade in Alaska befand. „Vater der 17 Puppys ist mein Leithund Yukon, der Schlingel. Und niemand hat es mitbekommen“, schmunzelt Jordt. Hündin Shira hat gleich elf Welpen zur Welt gebracht, Fryher sechs. Elf Huskys dürfte so ziemlich einmalig sein, meinte der stolze Schlittenhundeführer (Musher).

Seit Ende Januar sorgen die 17 eisgrauen Wollknäuel nun für Chaos: In den ersten drei Wochen mußten die Jungen alle zwei Stunden wechselweise an der jeweiligen Mutter und per Babyflaschen in der Badewanne gefüttert werden. Ein heilloses Durcheinander, das aber offensichtlich gut funktioniert hat.

Natürlich kennt Musher Jordt jeden einzelnen seines 68beinigen Nachwuchses mit Namen: etwa Akira, Aruk oder Arpad für den ersten Wurf und Bojak, Briana oder Boran für den zweiten. Und kein einziger hört aufs Wort, resigniert der Chef: „Schlimmer als ein Sack Flöhe!“

Insgesamt haben Thomas und Esther Jordt nun 23 von den Superrennern mit dem glasklaren Bick im Haus. Was macht man mit soviel Nachwuchs? „In gute Hände geben“, sagt Jordt. Abgeben will er die Hunde, die so richtig erst in Schnee und Eis zum Leben erwachen, für jeweils etwa 500 bis 750 Mark. Notfalls würde er sie auch alle behalten, wenn er keine Käufer findet.

Das scheint aber unwahrscheinlich: Schon jetzt haben mehrere Husky-Fans aus Eckernförde und anderen Orten Interesse an den kleinen Vierbeinern angemeldet.

Uwe Rehbehn