Dow Jones nimmt magische 10.000er Schwelle

■ Applaus auf dem Parkett: Der New Yorker Börsenindex wird fünfstellig

Berlin (taz) – Ganze 30 Sekunden gönnten sich die Börsenhändler auf dem Parkett in der Wallstreet ausgelassenen Jubel: Der Dow Jones, der Index der New Yorker Börse, hatte endlich die 10.000er-Schwelle genommen. Dann gingen die Händler wieder an ihre Arbeit – und drückten bereits nach einigen Minuten das Börsenbarometer prompt wieder unter die magische Marke.

Doch die Schwelle ist genommen und offenbar ganz ohne Nebenwirkungen. Software-Analysten der Gartner-Group hatten nämlich gewarnt, die neue fünfte Ziffer im Dow-Jones-Index könnte manchem Börsencomputer ähnlich zu schaffen machen wie der Jahr-2000-Computerfehler.

Der Chemiekonzern Union Carbide war es, der mit einer erfreulichen Gewinnprognose den Aktienindex entscheidend nach oben stieß. Aber auch wenn der Dow Jones zunächst die 10.000 Punkte nicht halten konnte, seine Entwicklung in den vergangenen Jahren ist beeindruckend: 1972 stand er noch auf 1.000 Punkten, verdoppelte sich bis 1987, verdoppelte sich erneut auf 4.000 Punkte bis 1995, um sich bis Juli 1997 erneut zu verdoppeln. Viele hatten im letzten Jahr schon mit dem 10.000er-Durchbruch gerechnet, doch die Rußlandkrise und ihre Ausläufer bis nach Brasilien setzten dem Dow Jones vergangen August und September kraftig zu.

Doch inzwischen brachten drei Zinssenkungen, ein stabiles Wirtschaftwachstum, niedrige Inflation und eine anhaltende Begeisterung für Technik- und Internet-Aktien die US-Börse wieder nach oben. Manche unken, schon zu weit. urb