Lokalkoloratur

Erst kommt die Wirtschaft, dann die Kultur. Als Hamburger Kultursenatorin muß sich Christina Weiss (parteilos) immer wieder gegen solche Grundsätze behaupten, und seit acht Jahren tut sie dies mit mehr oder minder großem Erfolg. Dabei hilft ihr womöglich, daß sie keine klassische Parteikarriere hingelegt hat. Nach ihrer Promotion über „Seh-Texte“ arbeitete sie stattdessen am Saarbrücker Institut für Vergleichende Literaturwissenschaft und schrieb Literaturkritiken. Vom Schreiben läßt sich Weiss auch als Politikerin nicht abhalten. Rein organisatorisch eine Meisterleistung. Wie schafft frau es bloß, zwischen all den Konferenzen, Premieren und Vernissagen den Kopf frei zu halten und nebenbei noch ein Buch zu schreiben? Heute abend um 19.30 Uhr stellt sie ihr Buch „Stadt als Bühne – Kulturpolitik heute“ in der Freien Akademie der Künste vor. jd