Wenn das Handy dreimal klingelt

■ Nach dem Bundeskanzler traf es Arno von der Morgencrew

In Berlin laufen die Drähte sogenannter verrückter Telefone immer heißer. Nachdem der Privatsender 104.6 RTL Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) durch einen Stimmenimitator erfolgreich einen Anruf von Bundespräsident Roman Herzog vorgaukelte, haben sich jetzt die Radiomoderatoren Volker Wieprecht und Robert Skuppin (Radio Eins) der Sache angenommen. Sie wollen dem Bundespräsidialamt nun ein nach einem Gespräch mit 104.6-RTL- Morgenmoderator Arno Müller entstandenes Band zur „Konfliktlösung“ zur Verfügung stellen. Der Privatsender 104.6 RTL hatte mit der Ausstrahlung des nichtautorisierten Schröder-Interviews sowohl den Unmut des Bundeskanzler- als auch des Bundespräsidialamtes auf sich gezogen.

Wieprecht wiederum hatte Arno Müller („Arno und die Morgencrew“) in der vergangenen Woche angerufen und sich als Mitarbeiter des Bundespräsidialamtes, Thomas Ellerbeck, vorgestellt. Er gab vor, sich mit dem Sender im Auftrag des Bundespräsidenten „außergerichtlich einigen“ zu wollen. Müller räumte in diesem Gespräch ein, daß das Schröder-Interview wohl nicht zu den Glanzleistungen seines Hauses zähle. Wieprecht verlangte von Müller sozusagen als Ausgleich, ein einstündiges Interview mit dem Bundespräsidenten „zur besten Sendezeit“ am Morgen zu führen. Dieser willigte ein. Lediglich die Sendedauer von einer Stunde war ihm zu lang, das „sprengt das Programmformat“. ADN