Fußball on air – Kooperation Werder-Antenne

Fußball und private Medien sind in Bremen ein enges Bündnis eingegangen. Der Bundesligaverein SV Werder Bremen, der Privatsender Hit-Radio Antenne in Hannover und die Gesellschaft für Hörfunkbeteiligungen (AVE) haben am Donnerstag eine gemeinsame Gesellschaft gegründet. Die „Antenne-Werder-Event-Marketing GmbH“ hat ihren Sitz im Bremer Weserstadion. AVE-Chef Hilmar von Poser bezeichnete die Gründung der Gesellschaft als „eine Innovation im deutschen Medienmarkt“.

„Die neue Gesellschaft soll der weiteren Stützung des Kerngeschäftes dienen, um innovative Projekte zu entwickeln und die Chancen der neuen Medienwelt zu nutzen“, sagte Werder-Präsident Franz Böhmert. Manager Willi Lemke erläuterte die Zusammenarbeit so: „Es geht dabei um Hörfunkproduktionen, Organisationen von Events und Promotions.“ Lemke ist einer von zwei Geschäftsführern der neuen Gesellschaft. Ein zweiter soll noch bestimmt werden. An dem Unternehmen ist Antenne mit 47 Prozent, der SV Werder Bremen mit 33 und die AVE mit 20 Prozent beteiligt. Über die finanziellen Einlagen machten die Beteiligten keine Angaben.

Der Geschäftsführer und Programmdirektor von Antenne, Steffen Müller, sieht in der Kooperation die Chance, den Anteil der Berichterstattung über die Fußball-Bundesliga in Bremen erheblich zu erhöhen. Täglich soll über den SV Werder Bremen berichtet werden. Er kündigte eine „richtige Programmoffensive in und aus Bremen“ an, die sich auch um gesellschaftspolitische und kulturelle Themen drehe. Antenne will nach seinen Worten „das Flaggschiff der öffentlich- rechtlichen Hörfunkberichterstattung über die Bundesliga am Samstag nachmittag im Norden angreifen“. Böhmert betonte, daß Werders Zusammenarbeit mit anderen Sendern erhalten bleibe.

Von Poser ist überzeugt, daß die neue Gesellschaft noch in diesem Jahr schwarze Zahlen schreibt. Weitere Partnerschaften dieser Art seien nicht vorgesehen.

Die Konsequenz für Werder Bremen aus dieser Kooperation mit Antenne ist ein vollständiger Rückzug aus den Verhandluingen um eine Beteiligung an „Studio B“. Dies ist das Konsortium, das Mitte dieses jahres Bremens ersten privaten Vollzeitsender an den Start bringen will. Ursprünglich waren dort für Werder 5,6 Prozent der Gesellschafter-Anteile vorgesehen. Mit der neuen Antenne-Kooperation ist dies jetzt aber beendet, sagte Lemke gestern gegenüber der taz: „Wir haben in der jetzigen Gesellschaft bessere Gestaltungsmöglichkeiten für uns gesehen. Darum haben wir unsere Verhandlungen mit Studio B eingestellt.“ Intern heißt es, daß der Konzertmanager Klaus-Peter Schulenberg Druck gegen Werder gemacht hat. Lemke wollte sich dazu jedoch nicht äußern. Jeti/dpa