Antworten auf Letzte Fragen

Warum läuft man durch den Supermarkt meistens gegen den Uhrzeigersinn? (20. 3. 1999)

Die Geschäfte machen sich die Instinkte der Menschen zunutze. Wie Tiere gehen wir unsere Territorien lieber linksherum ab. (Hab' ich mal in Bio gelernt!)Nora Hasselbach, Mainz

Weil Ladendesigner schlaue Kerlchen sind: 90 Prozent aller Menschen sind Rechtshänder. Deshalb ist der Schritt mit dem rechten Bein etwas länger als der mit dem linken. Automatisch gehen also 90 Prozent der Kundschaft lieber gegen den Uhrzeigersinn als andersrum. (Das merkt man auch ganz leicht, wenn man sich mal wieder in der Wüste verläuft, man geht immer gegen den Uhrzeigersinn im Kreis.) Der Kunde fühlt sich wohl, und das steigert den Umsatz.Matthias Fäth (Linksfüßler), Köln

Bekannterweise paßt ja auch erheblich mehr Ware in die Außenkurve.Ruth Spitzer, Hamburg

Das ist kundenorientiert: Die meisten Kunden haben es eilig, Einkaufen ist also ein Rennen gegen die Uhr.Frank Wenzel, Hamburg

Wenn nun der Durchschnittsmensch mit Rechtsdrall durch einen Supermarkt geht, in dem es nicht nach rechts geht, muß man den ganzen Supermarkt durchqueren, obwohl man durch den ersten Gang links schon an der Kasse gewesen wäre. Somit kauft man dann noch einiges, was nicht auf der Einkaufsliste steht.Markus Licht, Hagen

Ein nicht zu vernachlässigender Nebeneffekt: Da man seine Kinder auch am liebsten mit der rechten Hand hält, erhöht sich so die Wahrscheinlichkeit, daß sie unbeaufsichtigt die in der Mitte des Ladens feilgebotenen Süßigkeiten in den Einkaufswagen schichten, und aufgrund eh schon kaum mehr vorhandener Nerven bleiben einige davon mit Sicherheit drin.Thoman Jacobi, Konstanz

Eigentlich müßte die Frage also heißen: Warum läuft der Uhrzeiger gegen unseren Sinn? Vermutlich hat die Uhr ein Mensch erfunden, der zu dem Viertel rechtsrummer Menschen gehörte. Das erklärt auch, warum so viele Menschen das Gefühl haben, die Zeit würde gegen sie arbeiten – und den Erfolg von Digitaluhren.Andreas Behr, Hamburg

Wieso „pflanzen“ sich Menschen fort? (20. 3. 99)

Der Ausdruck „Fortpflanzen“ ist ein Relikt aus der Zeit, als Kinder noch mit der Geschichte von den Bienen und den Blumen aufgekärt wurden.Oliver Bentz, Münster

Dahinter verbirgt sich – so überraschend das klingen mag – das sprachliche Überbleibsel von Formen „geistiger Bewältigung“ menschlichen Daseins, die wir unter dem Stichwort des „Religiösen“ zusammenzufassen pflegen, nämlich eine Symbolisierung menschlichen Lebens durch Vegetation. Mit ihren zeitlich überschaubaren Erneuerungsrhythmen hat die Pflanzenwelt – neben anderen möglichen Formen wie z.B. Gestirnen oder Wasser – den Menschen der meisten Kulturen die anschaulichste Grundlage dafür geboten, sich die Welt und den Zyklus des eigenen Werdens und Vergehens in der Welt begreiflich zu machen. Und so sprechen wir nicht nur allgemein auch beim Menschen von „Fortpflanzung“, sondern können als einzelne wie als Menschheit zugleich auf unseren Stamm“baum“ zurückblicken und wissen dank Mircea Eliades „Religionen und das Heilige“, daß es genügend Kulturen gab und noch gibt, in denen ein Baum oder Strauch einer ganz bestimmten Art sogar als mythischer Ahn des Stammes, eines Volkes oder gar aller Rassen angesehen wird.Uta Eckensberger, Saarbrücken

Warum schmeckt Ohrenschmalz bitter? (20. 3. 99)

Weil alles, was einem zu den Ohren rauskommt, kein Zuckerschlecken ist.Uta Eckensberger, Saarbrücken

Da der übermäßige Verzehr des Cerumens (Ohrenschmalz) zwar nicht unbedingt abführend, aber mit Sicherheit auch nicht gesundheitsfördernd wirkt, soll durch den bitteren Geschmack verhindert werden, daß Kinder ständig in ihren Ohren rumpulen und diese lustige gelbe Masse anschließend in den Mund schieben.Frank Asbrock, Osnabrück

Weil, wenn es so süß wie Popel schmecken würde, die Eltern nicht kontrollieren könnten, ob die Kinder die Ohren gewaschen haben.Manfred Metz

Der Mensch besteht aus lauter Atomen, auch das Gehirn. Wie können Atome ein Bewußtsein haben? (6. 3. 99)

Diese Frage ist schon beantwortet worden, und zwar von Gottfried Wilhelm Leibniz. Seine Monadenlehre (Monadologie) gründet sich auf die Annahme von „einfachen, körperlichen, geistigen, mehr oder weniger bewußten Substanzen“ (Monaden, von griech. „monas“, „Einheit“). Jeder Körper besteht aus mehreren Monaden, die von einer Seelenmonade zusammengehalten und gesteuert werden. Der Unterschied zwischen einer Menschenseele, einer Tierseele und z.B. einem Stein oder einer Pflanze besteht im Grad ihrer Bewußtheit. Nur Gott als die Urmonade hat „vollbewußte und vollsachliche“ Vorstellungen, Pflanzen haben nur unbewußte. Menschen haben immerhin noch deutliche Vorstellungen. Laut Leibniz.Jan Bruners, Köln

Warum schreiben Männer nie zurück? (13. 3. 99)

Zurück.Stefan Freck, Weyhe

Zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück, zurück. PS: Text kann auch gekürzt werden.Klaus Berthold, Nieder-Moos

Vorwärts immer, zurückwärts nimmer.Erich, Berlin

Weil sie anscheinend immer noch zu oft an das andere denken.Tewes H. Wischmann, Heidelberg

Weil du, liebe Fragestellerin [Michaela Kirschner, Tübingen] gar nicht in Tübingen, sondern hier bei uns in Eichstätt wohnst!Tanja Niemeier, Eichstätt