Verschwörung in Cavalese

■ Navigator des Unglücksjets von Cavalese gibt die Vernichtung eines Videobands zu

Camp Lejeune (AP) – Der Navigator des Unglücksjets von Cavalese, Joseph Schweitzer, hat sich der Justizbehinderung und der Verschwörung für schuldig bekannt. Der 31jährige gab zu, ein von ihm während des Unglücksfluges gedrehtes Videoband ausgetauscht und später verbrannt zu haben. „Was ich getan habe, war falsch, und ich bin heute hier, um die Verantwortung dafür zu übernehmen“, sagte Schweitzer am Montag vor einem amerikanischen Militärgericht in Camp Lejeune. Der Vorwurf gegen ihn wegen fahrlässiger Tötung von 20 Menschen war wie gegen den Piloten Richard Ashby bereits fallengelassen worden.

Er habe das Videoband aus Angst davor entwendet, es könne zu einem Gegenstand der Ermittlungen der italienischen Behörden werden. Die Aufzeichnungen hätten jedoch nichts mit dem Unglück zu tun, da er die Kamera bereits zehn Minuten zuvor ausgeschaltet habe, betonte der Navigator, der sich von dem Schuldbekenntnis offenbar ein milderes Urteil verspricht. Auch Schweitzers Anwalt Dave Beck erklärte, sein Mandant habe mit den Todesfällen nichts zu tun.

In beiden Anklagepunkten drohen Schweitzer jeweils bis zu fünf Jahre Gefängnis. Unklar war zunächst, ob der Navigator im Prozeß gegen Ashby aussagen wird, der sich ebenfalls noch wegen Justizbehinderung und Verschwörung verantworten muß. Der Pilot hatte in seinem Prozeß ausgesagt, daß Schweitzer den ersten Teil des Trainingsflugs gefilmt habe.