Fetteckenskandal in Oldenburg

■ 1.000 Mark Belohnung für verschollenen „Nachtwächter“

1.000 Mark Belohnung verspricht die Stadt Oldenburg für Hinweise über den Verbleib ihres verschollenen Nachtwächters. Die 90 Jahre alte Bronzeplastik des Bildhauers Paul Peterich (1864-1937) ist im vergangenen Sommer nach einem Umzug spurlos aus dem städtischen Ratskeller verschwunden.

Zusammen mit all dem übrigen Gastätten-Inventar hatte die ehemalige Pächterin damals auch den 60 Zentimeter kleinen Mann mit der großen Laterne für angeblich 500 Mark an einen Unbekannten verkauft. Jahrzehnte hatte die Plastik vor einem Hotel der Innenstadt Wache gehalten. Nach dem Abriß des Traditionshauses plazierten die Stadtväter ihren Nachtwächter in einer Nische des Ratskellers.

Trotz zahlreicher öffentlicher Appelle fehlt von Käufer und Plastik bislang jede Spur. Mehr Erfolg verspricht die Stadt sich daher von der Belohnung, an der sich der neue Ratskeller-Wirt und seine Stammgäste beteiligt haben. Die 1.000 Mark kann auch der Käufer verdienen, falls er sich zu erkennen gibt, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt.

Die Verkäuferin hat alle Vorwürfe zurückgewiesen. Sie sei der Ansicht gewesen, die von ihr kunsthistorisch nicht einschätzbare Figur gehöre zum mobilen Inventar der Gaststätte und sei damit bei der Pachtung in ihren Besitz übergegangen. dpa