Dieselmotorenwerk unter Tarif

■ Arbeiter verzichten auf Lohnerhöhung, um ihre Jobs zu sichern

Rostock/Bremen. Die Mitarbeiter der Dieselmotorenwerk Rostock GmbH verzichten nach Angaben von Betriebsrat und IG Metall auf Geld, um den Bestand des Unternehmens zu sichern. Die Beschäftigten erhielten in diesem Jahr weder Urlaubs- noch Weihnachtsgeld, sagte der Betriebsratsvorsitzende Nobert Feike. Die zum 1. Februar 1999 geplante Tariferhöhung um 3,2 Prozent werde auf den 1. Januar 2000 verschoben. Das sei Inhalt einer Härtefallregelung, die für die Arbeitnehmer an den beiden Standorten Rostock und Bremen geschlossen wurde. Eigentümer des Dieselmotorenwerkes sind die Treuhand-Nachfolgerin BvS (51 Prozent) und das Land Mecklenburg-Vorpommern (49 Prozent).

Feike sagte, zum 1. April sei die Belegschaft in Rostock von 305 auf 213 Mitarbeiter reduziert worden, in Bremen von 150 auf 103. Für die Entlassenen gebe es eine Auffanglösung. Sie erhielten das Angebot, in einer Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft für mindestens ein Jahr unterzukommen. Sie könnten dort auf einen anderen Beruf umschulen oder sich weiterqualifizieren. Mit der Härtefallregelung sollen laut Feike weitere Entlassungen vermieden werden. Hintergrund für die Situation des Unternehmens sei die Krise und daraus resultierende Dumpingpreise koreanischer Hersteller. dpa