Am 20. Geburtstag beginnt die Zukunft

■ Die gute alte taz ist gut - trotzdem muß sie besser und jünger werden. Einige einleitende warme Worte des taz-Vorstands zur Geburtstagsserie

Berlin (taz) – Ja. Wir sind stolz. Ihren 20. Geburtstag am Samstag in einer Woche sieht die taz natürlich als Grund, auf eine erstaunliche Karriere zurückzublicken. Aber nein. Wir platzen nicht vor Stolz. In erster Linie versteht die taz ihren Zwanzigsten als Punkt, von dem aus eine Zukunft angegangen wird, die noch erstaunlicher werden soll.

Das Problem ist nur: Das wird nicht einfach. Während bei diversen Konkurrenten fröhlich sogenannte „Anschubverluste“ in Millionenhöhe auflaufen – jährlich –, ist die taz ein Unternehmen, das knapp kalkulieren muß. Jährlich. Das hat der taz-Vorstand getan. Wenn Seitenerweiterungen nicht bestätigt werden können, um den Auflagen des Aufsichtsrats zu genügen, ist das besonders hart für gewählte Mitglieder des Vorstands, die aus der Redaktion kommen. Es ist aber eben so, daß es nicht um unrealistische Gedankenspiele geht, sondern um eine Zukunft auf der Basis der vorhandenen personellen und finanziellen Ressourcen.

Es geht darum, den Bedürfnissen einer LeserInnenschaft gerecht zu werden, deren einer Teil die taz eher traditionalistisch als rein politische Zeitung (links, alternativ, nonkonformistisch, reformbewußt, ökologisch) begreift, deren anderer Teil zudem ein Bedürfnis nach intelligenter Unterhaltung hat. Unüberraschenderweise sind letztere in der Regel die JungabonnentInnen. Erstere sind der Grund, daß es die taz gibt, letztere ihre Zukunft. Beide zufriedenzustellen wird der Trick sein.

Zusätzlich zu den ohnehin damit Beschäftigten hat ein Intelligenzpool (von acht selbstredend basisdemokratisch ausgewählten RedakteurInnen) soeben über die Optimierung des publizistischen Profils nachgedacht. Die Umsetzung der erarbeiteten Vorschläge ist jetzt der nächste Schritt. Wir sind selbstbewußt genug zu sagen, daß die taz gut ist. Aber auch selbstkritisch genug, um zu wissen, daß sie besser sein muß. Von heute bis zum Geburtstagsfest in einer Woche führen wir die Diskussion öffentlich. Täglich werden an dieser Stelle Menschen von außen und innen sagen, wie sie sich diese bessere taz vorstellen. Oder präziser: mit Ihnen, GenossInnen, AbonnentInnen und LeserInnen, darüber diskutieren. U.A.w.g. Peter Unfried, gewähltes Mitglied des taz-Vorstands