Tiemann macht weiter

■ Verlierer des Sorgerechtsdramas will bundesweit aktive „Väter-Initiative“ gründen

Diepholz/Blois. Der Verlierer des deutsch-französischen Sorgerechtsprozesses, der Kirchdorfer Gemeindedirektor Armin Tiemann, will eine bundesweit aktive „Väter-Initiative“ gründen. Der Verein soll „die Verhältnisse vor deutschen Familiengerichten“ anprangern und der Wiederholung solcher Dramen einen Riegel vorschieben, sagte der 57 Jahre alte Verwaltungschef der Samtgemeinde Kirchdorf (Kreis Diepholz). Tiemann hatte vorige Woche den zwei Jahre währenden Kampf um seine beiden Kinder Caroline (4) und Matthias (8) gegen seine französische Noch-Ehefrau Cosette Tiemann- Lancelin (34) endgültig verloren.

Tiemann sagte, er wolle mit Multiplikatoren in vielen Bundesländern und bereits bestehenden Vätergruppen zusammenarbeiten. „Zahlreiche Reaktionen“ auf seinen Prozeß hätten ihn motiviert. „Hunderte von Anrufen betroffener Mütter und Väter stützen meine Überzeugung von einer völligen Chancenlosigkeit im Sorgerechtsverfahren.“ Dies werde der geplante Arbeitskreis „plakativ machen“, kündigte Tiemann an. „Die Familiengerichte erweisen sich oft als hilflos.“ Entscheidungen würden „sehr forsch getroffen, Väter sehr schnell abgemeiert“.

Der Rechtsstreit um die Unterhaltszahlungen, der sich laut Tiemann häufig zu einem „erbitterten Unterhaltskampf auf dem Buckel der Kinder“ auswachse, soll ebenfalls ein zentrales Thema der Initiative werden. „Horrende Forderungen sind Schuld daran, daß viele Kinder ihren Vater verlieren“. Eine spezielle Arbeitsgruppe werde sich mit dem Thema deutsch-französische Ehe beschäftigen. Tiemann: „Man kann nur dringend davor warnen, eine deutsch-französische Ehe einzugehen. Denn Deutsche haben vor französischen Gerichten keine Chance.“ dpa