Cops auf Shopping-Tour

Im Dienste des Dienstes: Ein Geschäft in Eppendorf verkauft Polizeikleidung, Schlagstöcke und kugelsichere Westen  ■ Von Stefanie Heim

Eine original Polizeikutte, kernige Boots und dazu einen Schlagstock: In einem Geschäft an der Tarpenbekstraße/Ecke Lokstedter Weg liegen derartige Accesoires in den Regalen. „Polizei und Sicherheitsausrüstung, P+K“ steht auf dem Schild über der Tür; besser bekannt ist der Laden als „Cop Shop“. Hier darf einkaufen, wer einen Dienstausweis vorlegt oder glaubhaft versichert, daß er Uniform und Zubehör nicht mißbraucht.

Zwei PolizistInnen schauen auf dem Streife-Rundgang kurz im Laden vorbei. Sie probieren die modern gewordenen „Combat-Trousers“ an, Militärhosen mit großen Taschen an den Seiten. „Ich suche vier original amerikanische Schlagstöcke für die Requisite vom Buddy Holly Musical“, lautet die Anfrage eines älteren Mannes mit Baseballkappe. Seinen Requisiteur-Ausweis hat er zwar im Auto vergessen, aber man nimmt ihm den Grund für den Kauf ab. Er kündigt noch eine weitere Bestellung für Buddy Holly an und gibt sich die Klinke mit ein paar Sicherheitsdienstlern in die Hand.

„Denen rate ich, statt Schlagstöcken lieber Reizgas oder Pfefferspray einzusetzen, wenn sie bei der Sicherung von Gebäuden Einbrecher abwehren müssen“, erläutert Geschäftsinhaber Stefan Puteick. Überhaupt sei die Beratung ein wichtiger Aspekt seiner Arbeit. Frauen, die sich schützen wollen, rät er zu Reizgas, Trillerpfeife oder auch zum Selbstverteidigungskursus, den der Cop Shop anbietet.

Ausbildungen im „Filipino-Stickfighting“ und am Tonfa, einem sogenannten „Mehrzweckeinsatzstock“, also einem Knüppel mit Griff, werden ebenfalls auf Anfrage vermittelt. Der Einsatz von Tonfas ist Hamburger Polizisten zwar verboten. Sie können die Stöcke jedoch kaufen, um zu trainieren.

Die Waren sind in zwei Gruppen geteilt. Für den Kauf von Kleidungsstücken mit der Aufschrift „Zoll“, „Polizei“ oder „Justiz“ sind ein Dienstausweis oder sogar ein besonderes Zertifikat nötig. Diese Artikel sind für BeamtInnen gedacht, die ihre Ausstattung aus der Senats-Kleiderkammer ein wenig aufpeppen wollen. Auch Fernseh- und Filmteams dürfen in dieser Abteilung einkaufen. So läßt beispielsweise SAT.1 die gesamte „Fahndungsakte“ vom Cop Shop ausrüsten, damit keine peinlichen Ausstattungsfehler vor der Kamera unterlaufen.

Die zweite Warengruppe ist für Menschen mit einer Affinität zur Polizei gedacht, die nicht über einen Dienstausweis verfügen: Für Uniformfans und SammlerInnen gibt es immerhin gestickte Wappen, Gag-T-Shirts und nachgemachte Blaulichter.

Adresse: Polizei + Sicherheitsausrüstung, Tarpenbekstraße 69, % 46 07 12 56