Klostermeier soll RB-Chef bleiben

■ Rundfunkrat bittet Intendanten, seinen Stuhl nicht zu räumen

Der per Gesetzesänderung zum 30. April aus dem Amt gekickte Radio-Bremen-Intendant Karl-Heinz Klostermeier soll jetzt für eine Übergangszeit Chef der kleinsten ARD-Anstalt bleiben. Darum hat ihn gestern der trotz Osterferien nahezu vollzählig anwesende Rundfunkrat einstimmig gebeten. Nach dem überraschenden Verzicht des Mitte März zum Klostermeier-Nachfolger gewählten Michael Schmid-Ospach sei nur auf diesem Weg eine handlungsfähige Leitung und Vertretung des Hauses zu gewährleisten, erklärte die Rundfunkratsvorsitzende Roswitha Erlenwein im Anschluß an die nicht-öffentliche Sitzung. Klostermeier hatte zuvor seine Bereitschaft angedeutet, hat aber bis Redaktionsschluß formal noch nicht zugesagt. Zugleich setzte der Rundfunkrat die alte Findungskommission wieder ein.

Die Amtszeit Klostermeiers und der drei Direktoren Rüdiger Hoffmann (Fernsehen), Hermann Vinke (Hörfunk) und Peter Dany (Verwaltung) endet nach der Novelle des Radio-Bremen-Gesetzes zum 30. April. Wenn Klostermeier auch danach Intendant bleibt, müßten ihm nach Einschätzung eines Radio-Bremen-Sprechers die vollen Kompetenzen des neuen Gesetzes übertragen werden. Demnach hätte er auch ein Vorschlagsrecht für die Wahl der Direktoren. ck