Hubschrauber in Tegel abgestürzt

Beim Absturz eines Hubschraubers der Bundeswehr auf den militärischen Teils des Flughafen Tegel sind gestern vier Soldaten umgekommen. Das Verteidigungsministerium konnte gestern nachmittag noch keine Angaben zur Unfallursache machen. Es gebe „keine gesicherten Erkenntnissen“, betonte ein Sprecher der Hardthöhe. Vor Ende der Untersuchung, die Monate dauern könne, würden keine Auskünfte über die Unfallursache erteilt.

Der Hubschrauber vom Typ Bell UH D-1 war auf einem Ausbildungsflug und bereits beim Landeanflug. Nach Informationen der Polizei sei der Helikopter gegen 15.05 Uhr aus etwa 30 Meter Höhe abgestürzt. Augenzeugenberichten zufolge ist die Maschine auf eine Betonpiste gestürzt und wenige Meter vor einem zweistöckigen Industriegebäude zum Stehen gekommen. Der Hubschrauber habe Feuer gefangen und sei ausgebrannt.

Die Herkunft der vier Luftwaffensoldaten – die komplette Besatzung – wollte der Bundeswehrsprecher nicht mitteilen. Man versuche, die Angehörigen zu erreichen. Der Helikopter war ursprünglich in Diepholz in Niedersachsen stationiert.

Der Flughafen war nach den Informationen des Flughafenssprechers für etwa eine halbe Stunde gesperrt. Es sei jedoch nicht zu größeren Beeinträchtigungen des Luftverkehrs gekommen. Auch ein Teilstück der A 105 unter einer Einflugschneise zwischen Eichborn- und Kurt-Schumacher-Damm sei ab 15.15 Uhr für etwa eine halbe Stunde gesperrt worden, teilte die Polizei mit.

In den vergangenen Jahren ist es schon zu mehreren Abstürzen von Bell UH 1-D gekommen. Der schlimmste ereignete sich nach einem riskanten Flugmanöverim Juni 1996 in Dortmund, als 13 Menschen ums Leben kamen. Die Bell UH-1 D ist ein leichter Mehrzweckhubschrauber, etwa 17 Meter lang und gilt als eines der sichersten Fluggeräte. Der in den fünfziger Jahren entwickelte Hubschrauber wird zu Tausenden im Westen geflogen, die Bundeswehr hat 300 Maschinen dieses Typs. Bei den deutschen Streitkräften sind sie seit 1967 im Einsatz. Bekannt wurde dieser Hubschrauber-Typ wegen seines häufigen Einsatzes im Vietnamkrieg in den sechziger und siebziger Jahren. Mit Sonderausstattung wird er auch von Bonner Politikern genutzt. taz / dpa