Banker protestieren gegen Lohnerhöhung

■ Die Gewerkschaft HBV hat zum Streik aufgerufen. Tarifvertrag fehlt noch

Für heute hat die Gewerkschaft HBV-Berlin erneut zum Streik im Bankgewerbe aufgerufen. Einige Geschäftsstellen werden nach Angaben der Gewerkschaft geschlossen sein. Um 9 und 12 Uhr sollen am Breitscheidplatz Kundgebungen stattfinden, für zehn Uhr ist eine Demonstration durch die West-City angesetzt. Mit „diesem äußersten Mittel soll ein akzeptabler neuer Gehaltstarifvertrag durchgesetzt werden“, erklärte die HBV. Bislang haben sich Gewerkschaft und Arbeitgeber noch auf keinen Tarifvertrag geeinigt; seit Jahresanfang befinden sich die Bankangestellten in einem „tariflosen“ Zustand. Die letzten Verhandlungen am 29. März seien vor allem deshalb gescheitert, weil die Arbeitgeber für einen großen Teil der Bankbeschäftigten Samstag zum Regelarbeitstag machen wollten, erklärte die HBV. Dies hält die Gewerkschaft für nicht akzeptierbar. Die Wahl des heutigen Tages hat einen Grund: Ab heute zahlen die Arbeitgeber eigenmächtig – ohne Tarifvertrag – 3,1 Prozent mehr Lohn und einmalig 350 Mark als Ausgleich für das erste Quartal. Auf diese „joviale Weise“ wollen sie nach Angaben des HBV-Fachsekretärs für Banken, Frank Wolf, ihren Mitarbeitern signalisieren, daß diese nicht unter dem Scheitern der Tarifverhandlungen und den bösen Gewerkschaften leiden sollen. Neben Berlin sind auch in Nordrhein-Westfalen Streiks vorgesehen. In den anderen Bundesländern starten morgen Aktionen. kwi