Galerienspiegel

Einer der weltweit merkwürdigsten Performer-Künstler kommt nach Hamburg: Tatsumi Orimoto. Seit siebzehn Jahren macht er mit großem Körpereinsatz in Asien, Europa und Amerika seine „Communication Art Events“: Er wandert als Brot oder Uhr umher oder macht seine Mitspieler auf seltsame Weise zu Begriffsmarionetten, indem er ihnen Schriftplättchen an die Ohren montiert, an denen er mit Fäden zerrt. Pull to Ear/Clock man/Bread Man sind Photoarbeiten. Vernissage in Anwesenheit des Künstlers, Sa., 19.30 Uhr, Galerie 7/8 Barmherzigkeit, Sternstr.115, bis 16.10.

Die abstrakte Malerei nach 1945 und das ostasiatische Denken und Kunstverständnis haben eine Menge Berührungspunkte. Wie so die Abstraktion zu einer kulturübergreifenden Weltsprache wurde, erläutert eine Führung durch die Ausstellung von Werken von Chu The Chun, Hartung, Li Di, Miotte, Soulages, Tapies, Zao-Wou-Ki und anderen. Heute, 16 Uhr (Wiederholung nächsten Mittwoch), Chapel Art Center, Bebelallee 153, Mi, 10-18 Uhr

Schlechte Graffitti nerven und gute Graffitti sind Kunst. Einige der besten Sprayer aus Hamburg, Bremen, München, Essen und der Schweiz haben statt auf Wänden im kleineren Format auf Leinwand gearbeitet. Eröffnung mit Vorträgen zum HipHop in der Suchtprävention und Führung durch die Verkaufsausstellung durch den Künstler Jeff Turek. Heute 16 Uhr, Institut für Lehrerfortbildung, Felix- Dahn-Str. 3, werktags 14.30-18 Uhr, bis 21.9.

Meditativ und konzeptionell ist die Malerei von Inge Krause, die mit der Bezeichnung „Kachelbilder“ zwar ziemlich genau, aber zu plakativ beschrieben ist. In der Farbsensibilität von Gotthard Graubner und dem klaren Konzept von Stanley Brown geschult, scheinen ihre mehrschichtig geschliffenen Acryloberflächen blaßfarbige Kacheln samt Fugen zu sein, sind aber doch konstruktive Malerei zwischen Fläche, Relief und Objekt, die mit der Wahrnehmung der Betrachter spielt. Die Anmutung ihrer neuen drei Wandmalereien ändert sich mit dem Licht und das genau gleiche Fugengrau wirkt im rosa Bild blau und zwischen den blaßblauen Quadratfeldern rosa. Eine stille und intelligente kleine Ausstellung. KX auf Kampnagel, Do-Sa, 16-17.30, So, 16-20 Uhr, bis 30.9. Josch