„Finanzen erschöpft“

■ Körber-Stiftung bestätigt: Keine Vollsanierung der Deichtorhallen

Traurig, aber wahr: Die erhoffte Rettung für die Deichtorhallen durch den Körber-Stiftungsrat bleibt aus. „Die finanziellen Rücklagen sind aufgebraucht“, bestätigte Stiftungsrats-Vorsitzender Hans Fahning auf Anfrage der taz hamburg unmißverständlich. Es werde keine Komplettsanierung des Nordhallen-Daches geben. Die undichten Stellen würden lediglich ausgebessert, damit es nicht reinregne. „Mehr war aber auch nie vorgesehen“, widersprach Fahning jedoch anderslautenden Auskünften der vor Ort Tätigen sowie der Deichtorhallen GmbH.

Nachdem die taz hamburg im Juli berichtet hatte, daß zwei Drittel des Dachs aus Geldmangel nur noch notdürftigst repariert werden, war von verschiedener Seite die Hoffnung geäußert worden, daß der Stiftungsrat – er bestimmt die Geschäftspolitik der Körber-Stiftung – den Sanierungs-Stopp-Beschluß des Vorstands vom vergangenen Mai kritisch überdenken würde.

„Die Finanzkraft ist erschöpft“, bedauerte Fahning. Die Stiftung engagiere sich auch auf den Gebieten Wissenschaft, Bildung und Kultur; bereits die erste, bekanntlich schlampig ausgeführte Sanierung unter Leitung des Architekten Josef Kleihues habe 26 Millionen Mark verschlungen. In die dadurch notwendig gewordene erneute Sanierung habe die Stiftung inzwischen weitere zehn Millionen gepumpt: „Unser Jahresetat beträgt aber nur 20 Millionen“, so Fahning. Und die könnten nicht ausschließlich für architektonische Vorhaben verwendet werden.

Falls es aber nötig sein sollte, eine Komplett-Sanierung durchzuführen – was er nicht zu beurteilen vermöge – müßten vielleicht „auch andere Träger das Portemonnaie zücken“, so Fahnings Wink mit dem Zaunpfahl. Heike Haarhoff