Erfolg für Audco

■ Nach Streiks schließen Gewerkschaft und Firmenchefs einen Haustarifvertrag

Im Kampf um die Zukunft ihrer Arbeitsplätze konnten die 120 MitarbeiterInnen der Deutschen Audco in Prisdorf bei Pinneberg am Wochenende einen Teilerfolg verzeichnen. Die örtliche IG Metall hat mit dem Firmeninhaber einen Haustarifvertrag geschlossen. Angestellte, die nicht in den Vorruhestand gehen oder eine Abfindung bekommen, werden demnach für zwei Jahre in eine Qualifizierungsgesellschaft übernommen. Die Kosten dafür trägt der britische Siebe/BTR-Konzern. Er will die Audco voraussichtlich zum Jahresende schließen.

In der Qualifizierungsgesellschaft sollen die Beschäftigten der Gas- und Ölindustrie durch Kurse, Praktika und Fortbildungsmaßnahmen weiterqualifiziert werden. Währenddessen stockt der Siebe-Konzern ihr Kurzarbeitergeld auf 80 Prozent des letzten Nettogehalts auf – zuzüglich Weihnachts- und Urlaubsgeld.

Die betriebliche Tarif-Kommission der IG Metall hat dieses Ergebnis nach nächtlichen Verhandlungen und zahlreichen Demonstrationen und Streiks am Samstag vormittag einstimmig gebilligt. „Es konnte eine sozialverträgliche Lösung gefunden werden“, kommentierte IG Metall-Verhandlungsführer Uwe Zabel zufrieden. Der Haustarifvertrag sei „ein Erfolg“ – obwohl die Gewerkschaft die „brutale Entscheidung“ des Konzerns weiter in Frage stelle.

Magda Schneider