Telekom und Telecom Italia planen schon weiter

■ Nach der Fusion steht die Expansion an. Trotzdem wird weiterer Stellenabbau befürchtet

London (AFP/taz) – Als Ron Sommer und Franco Bernabe, die Chefs der Deutschen Telekom und der Telecom Italia, gestern in London die Ziele der geplanten Fusion ihrer beiden Unternehmen bekannt gaben, war ihnen die Expansionslust anzusehen. „Wir wissen genau, wo unsere weißen Flecken sind“, sagte Sommer. Und auch wenn weder er noch Bernabe konkretes sagen wollten, ließen sie doch durchblicken, daß der US-Markt ganz oben auf der Liste des neuen Konzerns, dessen Name noch geheim ist, stehen dürfte.

Die Mega-Fusion soll möglichst bis Ende des Jahres vollzogen sein, die Position an der Spitze wollen sich die beiden Chefs teilen, wie auch alle Leitungsgremien paritätisch besetzt werden sollen – obwohl die Deutsche Telekom im Aktienkapital stärker vertreten sein wird.

Ob mehr Arbeitsplätze wegfallen als bisher geplant, ist noch unklar. Experten gehen aber davon aus, daß die angepeilten Kostensenkungen von mehr als einer Milliarde Euro bis 2003 sonst gar nicht zu erreichen wären.

Beide Exmonopolisten wollen zunächst eine gemeinsame Holding deutschen Rechts gründen, die später in eine Europa AG mit 300.000 Beschäftigten, 58,7 Milliarden Euro Umsatz und einem Börsenwert von 162 Milliarden Euro überführt werden.