Leerer Druckraum in Eimsbüttel

Das Beratungsangebot für AlkoholkonsumentInnen in Hamburg muß ausgebaut werden. Dieses Fazit zog gestern Sozialsenatorin Karin Roth (SPD), als sie den ersten „Leistungs- und Qualitätsbericht“ der Drogenhilfeeinrichtungen vorstellte. Nur rund fünf Prozent aller AlkoholikerInnen stehen demnach in Kontakt mit BeraterInnen. Gut 60.000 Menschen in Hamburg gelten als alkoholkrank. In den Suchtberatungen haben sich jedoch 1998 nur 3000 Menschen beraten lassen. Der Grund dafür, so Roth, sei, daß Trinken gesellschaftlich anerkannt sei. Gerade bei Jugendlichen sei das Bewußtsein, daß Alkohol eine Droge sei, kaum ausgeprägt.

Neun Drogenhilfeeinrichtungen hatten sich an der Erhebung beteiligt. Nicht dabei sind der Verein „Freiraum“ und der Träger des „Drob Inn“, die beiden stark überlaufenen Einrichtungen für Heroin- und KokainkonsumentInnen. Deren Angebot sei „niedrigschwellig“, persönliche Daten über einzelne KlientInnen könnten nicht erfaßt werden, so Gert M. Petersen von dem an der Studie beteiligten „Cafe Drei“ Eimsbüttel. Dessen Druckraum nutzten 1998 nur 21 KlientInnen, den des „Kodrops“ in Altona 73. Roth erklärte die geringen Zahlen damit, daß die Einrichtungen neu seien. Ihre Existenz müsse sich erst herumsprechen. ee