Geklaut, geschlagen, geraubt, getreten, gestochen

München (dpa) – Die Kriminalität in Zügen hat sich nach Angaben der Deutschen Polizeigewerkschaft bedrohlich erhöht. „Auf bestimmten Strecken geht es zu wie im wilden Westen“, teilte die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) am Dienstag in München mit. Vor allem in ICE-Zügen werde „hemmungslos geklaut, geschlagen, geraubt, getreten und zugestochen“.

Am schlimmsten betroffen von der wachsenden Bahnkriminalität seien Strecken in den Ballungsgebieten gewesen. Allein auf der Strecke von Hannover nach Berlin seien im vergangenen Jahr 20 Raubüberfälle verübt worden, und zwischen Hannover und Köln habe es die meisten Diebstähle gegeben.

Die DPolG ließ offen, ob die Entwicklung im Zusammenhang mit der Annäherung der Preise von Schienen- und Flugverkehr steht. Während Pöbeleien und Handgreiflichkeiten in der Luft inzwischen schon zum guten Ton gehören, setzt sich unter den Kunden der Bahn offensichtlich der Anspruch durch: „Wer genausoviel bezahlt, soll sich auch entsprechend benehmen dürfen.“