Stehende Ovationen für den Dow

■ Dow-Jones-Index über 11.000 Punkte zieht andere Börsen mit

Berlin (taz) – Anleger in den USA haben derzeit nur Augen für den fortgesetzten Wirtschaftsaufschwung. Nachdem das US-Handelsministerium am vergangenen Freitag ein Wirtschaftswachstum von 4,5 Prozent im ersten Quartal verkündet hatte, durchbrach der Dow-Jones-Index der 30 führenden Aktienwerte eine neue Mauer: Nur fünf Wochen nach Überschreiten der 10.000er-Marke kletterte er am Montag um 2,1 Prozent auf 11.014,69 Punkte – was die Händler zu Börsenschluß mit stehenden Ovationen quittierten. Getragen wird der Boom von konjunkturabhängigen Standardwerten wie Energieversorgern oder Autofirmen, während die bisher so beliebten Computerfirmen wie Microsoft und AOL deutliche Einbußen erlitten. Der Dow-Jones riß gestern in aller Welt die Aktienkurse mit sich hoch. Auch London und Paris meldeten neue Rekorde. Nur der deutsche Dax, der gestern vormittag zwar um gut ein Prozent zulegte, lag immer noch fast 800 Punkte unter dem Höchststand von 6.217 Punkten im letzten Juli.

Ganz besonders boomen die Börsen der asiatischen Schwellenländer, bis vor kurzem noch als Krisenländer bezeichnet. Thailand verzeichnete gestern sagenhafte zehn Prozent plus, und selbst im politisch instabilen Indonesien stiegen die Kurse fünf Prozent. Der IWF konstatierte kürzlich, die Asienkrise sei zu Ende, das Wirtschaftswachstum zieht wieder leicht an. Nun erwacht wieder die Gier risikofreudiger Spekulanten. lieb