Lokalkoloratur

Bald bleibt kaum noch eine Auszeichnung, die Fatih Akin nicht verliehen wurde. Wie ein roter Teppich werden die Preise vor dem jungen Hamburger Autor und Regisseur ausgebreitet. Für sein Spielfilm-Debüt Kurz und schmerzlos wird dem aufgedrehten Jungfilmer nun auch noch der mit 20.000 Mark dotierte Otto-Sprenger-Preis verliehen, als dessen TrägerInnen sich bereits Lars Becker, Detlev Buck, Caroline Link, Zoltan Spirandelli und Janek Rieke glücklich schätzen durften. Der in der Hansestadt geborene Türke Akin wird mit der Preisverleihung heute abend im Studio Hamburg gleich doppelt geehrt: zum einen als vielversprechender Regienachwuchs, zum anderen als selbstbewußtes Kind zweier Kulturen. Mit seinem emotionsgeladenen Kiezkrimi, der in den Gassen von Altona spielt, trifft er eben den Nerv der Zeit: agressiv, frech, leidenschaftlich mit schnellen, harten Schnitten. ub