Rechte gegen Nato

■ 700 Polizisten schirmten 100 rechtsextreme Demonstranten ab

Unweit des Brandenburger Tores haben am Samstag nachmittag nach Polizeiangeben etwa 100 Mitglieder der rechten Szene gegen die Nato demonstriert.

Nach Polizeiangaben verlief die Kundgebung ohne Zwischenfälle, obwohl sich auch einige hundert linksgerichtete Demonstranten zu einer Gegenkundgebung eingefunden hatten. Die Polizei war mit etwa 700 Beamten vor Ort und hatte das Areal zwischen Brandenburger Tor und Reichstag für mehrere Stunden weiträumig abgesperrt. Dadurch kam es nicht nur zu stundenlangen Verkehrsbeeinträchtigungen. Vor allem zahlreiche Touristen, die die Kuppel des wiedereröffneten Reichstagsgebäudes besuchen wollten, irrten über das Gelände, bevor ihnen mitgeteilt wurde, daß das Parlament zwischenzeitlich vollkommen für den Besucherverkehr gesperrt worden war.

Der Aufmarsch, zu dem ein „Bündnis 8. Mai“ aufgerufen hatte, war zunächst von der Polizei verboten worden. Das Bündnis wurde unter anderem von DVU, NPD und dem Bund freier Bürger unterstützt. Am Freitag hatte das Verwaltungsgericht kurzfristig anstelle einer ursprünglich geplanten Demonstration über die Straße Unter den Linden die Kundgebung am Brandenburger Tor genehmigt. Zudem hatte das Gericht einen Auftritt des Rechtsextremisten Peter Naumann verboten, da es Grund zu der Annahme gebe, daß er die Gelegenheit zu strafbaren Äußerungen nutze. Statt dessen trat der inzwischen zu den Rechten konvertierte ehemalige RAF-Anwalt Horst Mahler als Redner auf. dpa/taz