Nachgehakt
: Trotz Asbest gelassen

■ DaimlerChrysler weiß noch nichts über Anzahl womöglich betroffener Arbeiter

Trotz beunruhigendem Asbest-Fund in einer Lagerhalle verbreiteten Betriebsrat und Werksleitung von Daimler- Chrysler gestern unisono erstmal Gelassenheit: Dabei wird in dem asbestverseuchten Gebäude derzeit nur noch begrenzt und mit Schutzanzügen gearbeitet. Einige Bereiche sind völlig abgeriegelt, bestätigte gestern DaimlerChrsyler-Werksprecher Wendelin von Machui.

Das Asbest war in der 29.000 Quadratmeter großen Halle bereits am Donnerstag vergangener Woche entdeckt worden. Dort lagern verschiedene Motorenteile. Arbeiter bohrten dort wegen einer Baumaßnahme den Fußboden auf. Dabei sind offenbar wegen Asbestverdachts Bodenproben entnommen worden. Daß in solchen Gebäuden häufig Asbest verarbeitet wurde, sei doch bekannt, formulierte der Werkssprecher vorsichtig auf Nachfrage. Das Ergebnis der Untersuchung: Asbestfasern.

Jetzt soll die vom Werk nur angemietete Halle von einer Spezialfirma saniert werden. Der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Uwe Werner bestätigte der Konzernleitung deshalb ein „ordnungsgemäßes Vorgehen“. Aufwendig werde geprüft, welche Arbeiter in der verseuchten Lagerhalle beschäftigt waren. „Das ist kein leichtes Unterfangen, weil wir im Drei-Schicht-System arbeiten, dort verschiedene Abteilungen einlagern und auch Arbeiter von Subunternehmen beteiligt sind.“

Wieviele Arbeiter also nun mit zum Teil erst Jahre später auftretenden Gesundheitsschäden wie Asbestose sowie Lungen- oder Kehlkopfkrebs rechnen müssen, konnte die Werksleitung nicht sagen. Nur soviel: Anerkannte Fachärzte würden die betroffenen Arbeiter untersuchen, beruhigte Daimler-Sprecher von Machui. Dem Sanierungsaufwand sieht er ebenso gelassen entgegen: Über die Kosten werde man sich mit den Eigentümern, einer Investmentgesellschaft aus dem Ruhrgebiet, einigen. juf