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■ Brandenburger Kultur in Zahlen
Die Grundlage für den Angriff auf die Kultur im Land Brandenburg bildet ein von dem Berliner Anwalt Werner Ehmann erstelltes Gutachten („Bühnen und Orchester“). Im Auftrag des Kulturministeriums Brandenburg sowie der betroffenen Städte entstanden, kommt das Gutachten zu dem Ergebnis, daß die bestehenden kulturellen Institutionen in Frankfurt (Oder), Potsdam und Brandenburg/Havel in ihrer derzeitigen Form absolut nicht mehr zu finanzieren beziehungsweise zu erhalten sind. Drei Orchester, zwei Sprech- sowie ein Musiktheater samt integrierter Bühnentechnik und der künstlerischen Ausstattung mit insgesamt 658 Mitarbeitern und einem Zuschußbedarf von rund 60 Millionen Mark könnten nicht mehr getragen werden.
Brandenburg/Havel erhält für sein Schauspiel und Musiktheater derzeit noch rund 14 Millionen Mark bei einer durchschnittlichen Auslastung von 24.000 Besuchern pro Spielzeit. Frankfurt (Oder) (49.000 Zuschauer) wird für sein Kleist-Theater mit Schauspiel und Orchester mit rund 19 Millionen Mark subventioniert. Schließlich werden für die Potsdamer Bühnen und die Brandenburgische Philhamonie zirka 24 Millionen Mark ausgegeben für immerhin rund 80.000 Besucher im Jahr.
Das Gutachten behauptet, daß mit 206 Mark pro Einwohner an Zuschüssen das Land weit über dem Bundesdurchschnitt (rund 50 Mark pro Kopf) rangiert. Schon demzufolge müßten die Fusion zweier Orchester oder die Auflösung von einem sowie die Schließung des Musiktheaters und die Reduzierung der Bühnen, neben Cottbus ein großes Haus in Potsdam, erfolgen.
So könnte der Bedarf auf 54 Millionen Mark abgesenkt werden. Rund 380 Mitarbeiter könnten weiterbeschäftigt werden. Andere Quellen gehen davon aus, daß der Pro-Kopf-Anteil für Kultur in Brandenburg weitaus geringer liegt, nämlich bei 50 Mark oder weniger, und deshalb die Entscheidung der Kommunen, erste Schließungen vorzubereiten, falsch ist. rola
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