GSV mobilisierte für bessere Schule

■ Schülerforderungen sollten auf Zetteln in die Luft geben

„Es ist schwer, nachmittags Schüler zu mobilisieren“, erklärt Moritz Lange. Und so standen die rund 15 Aktivisten der Gesamtschülervertretung gestern gegen 16 Uhr ziemlich allein auf dem Bremer Marktplatz, um „Aufklärung zur Bürgerschaftswahl“ zu leisten und die Positionen der Schüler zu artikulieren. Passanten, die stehen blieben, konnten auf Postkarten ihre Wünsche zur Schulpolitik aufschreiben – ein Durchschlag soll Bildungssenatorin Bringfriede Kahrs überreicht werden, ein Exemplar ging mit einem gasgefüllten Luftballon direkt in die Luft. Und auf Mülltüten konnte man seine Unterschrift unter Filzstift-Parolen wie „Bremer Bildungspolitik ist Müll“ setzen. Auch die sollen ins Vorzimmer der SPD-Senatorin.

Im 14-Punkte-Programm der GSV geht es um Demokratie in der Schule, um Chancengleichheit und Integration. „Frei von Religionsunterricht“ soll die Schule sein, Sponsoring und Werbung sollten verboten werden, fordert die GSV.

Natürlich fordern die SchülerInnen-Vertreter vor allem „ausreichend Zeit, Geld und Personal“ für die Schulen: „Schulzeit muß als Lebenszeit anerkannt werden, Schule soll Lebensraum sein“, lautet die Begründung. Lernmittel, ein intaktes Schulgebäude und „eine gute soziale Atmosphäre“ gehörten dazu. Schulautonomie soll mehr sein als das Recht, über die Kürzungen mitzubestimmen. SchülerInnen sollten in die Unterrichtsplanung einbezogen werden und auch ein Anfechtungsrecht für die Noten haben.

„Sie hatten 500 Teilnehmer angemeldet“, erkundigt sich ein Polizeibeamter bei einem GSV-Verantwortlichen. „Werden das noch mehr?“ Nicht nur der schülerunfreundliche Nachmittagstermin, auch das Wetter beförderte nicht die Laune der Passanten, zu dem Stand der GSV zu gehen und sich solche Informationen abzuholen.

K.W.