KU-TIP 3: Saxophonmafia, entwaffnet

Sie spielen, als wären sie in ihrer Jugend an der Blockflöte tätig gewesen. Wo die Kölner Saxophon Mafia immer gerne von der Ordnung ins orgiastische Chaos ausbricht oder ihre vogelwilden Rhythmusmuster so lange wiederholt, bis die hinterste Enddarmschlinge freudig mithüpft, setzt das „Rova Saxophone Quartet“ aus S.F. eher auf Kontemplation und Delikatesse. Kaum Schunkeln. Kaum fiese Preßlaute. Wie ein Meisterkoch das Zusammenspiel von Basilikum und Safran schmecken sie den Wechsel von milder Dissonanz und Konsonanz ab. Da gibt es Stücke, da wandelt die Hauptstimme gelassen von Instrument zu Instrument, und andere, da darf nach superintensivem homophonen Satz ein Solist sich zu leichtfüßigem, entspanntem Höhenflug aufschwingen. Dacapo lädt die milden Weisen am Sonntag um 20 Uhr ins Überseemuseum. bk