Querspalte

■ Warum Mädchen in Mathe schlecht sind

Den Frauen würde bekanntlich schon 80 Prozent der Welt gehören, wenn sie nicht soviel Zeit im inneren Monolog mit ihrem Körper-Ich vergeudeten. Wieviel Kilowattstunden an Gedankenenergie verpulvert Frau an Bauchfett und Hautalterung, während der Mann voller Handlungsenergie auf dem Mount Everest einen Handstand macht und den Nobelpreis erst erfindet und dann auch noch selbst abräumt. Zu beneiden ist der Mann um sein Selbstbewußtsein, trotz mitunter ungünstigen Spiegelbildes. Ob sich daran etwas geändert hat, wollten US-amerikanische Psychologen der Universität Michigan unlängst erkunden.

Dazu ersannen die US-Amerikaner eine komplizierte Versuchsanordnung, die Sie mit Ihrem Liebsten nachstellen können: Frau, beziehungsweise Mann, schlüpfe (nackt!) in einen Badeanzug beziehungsweise eine Badehose, lege einen Pullover und einen Schokoriegel bereit und krame ein altes Matheheft (Infinitesimalrechnung!) hervor. Nun versuchen Sie jeweils getrennt voneinander drei Rechenaufgaben zu lösen und anschließend mit Genuß den Schokoriegel zu verspeisen. Danach machen Sie das gleiche noch mal, diesmal aber im Pulli mit was drunter. Und siehe da: Ihr Mann löst die Rechenaufgaben gleich gut oder gleich schlecht, egal ob im Badehöschen oder in Jeans mit Pulli. Sie aber versagen, wenn Sie im Badetanga über das dritte Integral einer Beschleunigung nachdenken sollen. Schließlich kehren ihre Gedanken immer wieder streng wissenschaftlich zu ihrem Bauchfett zurück. Kein Wunder, daß Sie danach auch nur lustlos am Riegel knabbern. Im Freizeitlook mit Pulli hingegen gehen Ihnen Mathe und Schoko flott von der Hand. Da haben wir's! frohlockten die amerikanischen Psychologen: Frauen sind zu sehr mit ihrem Äußeren beschäftigt und können daher nicht mithalten in der Leistungsgesellschaft.

Ein Hoch der Psychologie! Den Versuchsanordnungen der US-Amerikaner sollte die deutsche Forschung nicht nachstehen. Wie wäre es mit einem reinen Männerexperiment: Eine Versuchsgruppe im Baströckchen mit rosa Eyeliner löst die zweite Ableitung der Mondlandung, die Vergleichsgruppe tritt im Jogginganzug an. Und dann wollen wir mal sehen. Barbara Dribbusch