Referendum gescheitert

■ Guatemalteken lehnen Reform der Verfassung mehrheitlich ab

Guatemala-Stadt (dpa) – Die Bürger Guatemalas haben bei der Volksabstimmung vom Sonntag mit großer Mehrheit eine Verfassungsänderung abgelehnt, die ihnen mehr Rechte und Sicherheit gebracht hätte. Nach den bis gestern vorliegenden Teilergebnissen stimmten 71,5 Prozent der Wähler mit Nein. Die Wahlbeteiligung lag bei nur 18,4 Prozent. Das Nein kam überraschend, da im Vorfeld des Referendums allgemein von einer Zustimmung zu der Reform ausgegangen wurde. Deren wichtigste Elemente waren eine Festschreibung der Rechte der indianischen Ureinwohner, eine Verringerung der Macht des Militärs sowie eine Reform des Justizwesens. Mit der Verfassungsreform sollten Bestimmungen des 1996 zwischen der Regierung und der damaligen linksgerichteten Guerilla abgeschlossenen Friedensvertrages erfüllt werden. Nach dem Scheitern des Referendums war zunächst unklar, ob die geplanten Reformen nun über eine verfassunggebende Versammlung oder über einfache Gesetze durchgesetzt würden.