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„Das kapiert keiner aus der Klinik“

■ Beckenbauer unterscheidet Psychiatrie-Patienten und „Normale“

Berlin (taz) – Hat Franz Bekkenbauer die Patienten einer psychiatrischen Klinik in München verunglimpft – und wenn ja, warum? „Das kapiert ja nicht einmal einer aus der Klinik in Haar. Geschweige denn ein normaler Mensch“, sagte er der tz zum Prinzip des DFB, die aus dem Verkauf von Bundesliga- und Europapokal-Fernsehrechten erlösten Gelder an alle Profiklubs zu verteilen.

Was ist los ? Als Präsident des Spitzenklubs FC Bayern muß er vor der heutigen Entscheidung des DFB-Ligaausschusses zur Fernsehvermarktung der Bundesliga das Solidaritätsprinzip des DFB natürlich ablehnen. Zuvor hatte DFB-Vize und Ligapräsident Mayer-Vorfelder den Kompromißvorschlag einer Kommission (mit Bayern-Vize Rummenigge) abgelehnt, künftig zu splitten zwischen Zentralvermarktung für das Free TV (Bundesliga) und individuellem Verkauf (Live-Spiele, Auslandsrechte) für Pay-TV.

Doch es geht nicht nur um die Klubs. Die Bundesliga ist das Vorzeigeprodukt von Sat.1 (Free TV) und Premiere (Pay-TV), beides Sender von Leo Kirch. Der braucht den Fußball im Pay-TV dringend, weil er dort die einzige Chance zur Abonnentensteigerung und zur Refinanzierung ist. Kirch hat für die Aborechte offenbar ein Vorkaufsrecht bis 2003. Aber nur, wenn es bei der Zentralvermarktung bleibt. Sonst droht der Konkurrent Murdoch. Der DFB behält seine Macht nur, wenn er die Zentralvermarktung behält.

DFB- und Kirch-Gegner Bekkenbauer ist auch DFB-Vize und Premiere-(Kirch)- und Springer-(Kirch)-Mitarbeiter. Der solidarische Mayer-Vorfelder wiederum arbeitet als Präsident des VfB Stuttgart daran, ins Geschäft mit der Rechtefirma ISPR zu kommen – die zu Kirch gehört. Man sollte sich hüten, zu sagen, es gehe zu wie in einer Irrenanstalt – aber ein normaler Mensch kann da schon den Überblick verlieren. pu

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