Schnell nach Adlershof

■ Umstrittenes Umzugskonzept trotz Bedenken bei SPD und PDS beschlossen

Das beschleunigte, aber gleichzeitig abgespeckte Konzept für den Teilumzug der Humboldt-Universität nach Adlershof ist jetzt beschlossene Sache. Am Mittwoch hatte der Hauptausschuß gegen die Stimmen der PDS und bei Enthaltung der SPD den entsprechenden Vorschlag des Wissenschafts-Staatssekretärs Ingolf Hertel gebilligt.

Gestern formulierte der SPD-Abgeordnete Bert Flemming vor dem Plenum noch einmal die Bedenken seiner Fraktion gegen den Kauf eines leerstehenden Bürokomplexes für Institutszwecke. Die CDU könne es „nicht noch als Erfolg verbuchen“, wenn sie für die Humboldt-Universität eine „Investruine“ der landeseigenen Wista GmbH kaufe. Bei seinem Einsatz für das Geschäft spreche Hertel „nicht für die Wissenschaft, sondern für die Wista“, an deren Entscheidungen er selbst beteiligt war. Das Projekt Adlershof sei „viel zu schade, um es dadurch in Mißkredit zu bringen“. Der CDU-Hochschulexperte Eberhard Engler warf der SPD vor, sie habe „beinahe den Wissenschaftsstandort Berlin gefährdet“. Auch die Grünen sehen in dem damit ebenfalls beschlossenen Teilverzicht auf Neubauten ein „realistisches Konzept“, das eine jahrelange „Wissenschaftspolitik der Luftschlösser“ beende, so der Abgeordnete Anselm Lange. rab