Ab auf die Autobahn

■ Fahrradsternfahrt des ADFC unter dem Motto „Velorouten statt Betonschneisen“

Am Sonntag, den 6. Juni, ist es wieder soweit: Ab 9 Uhr rollt die traditionelle Fahrradsternfahrt auf über 13 Routen vom Berliner Stadtrand zum Großen Stern und von dort gegen 13 Uhr durchs Brandenburger Tor. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) erwartet Tausende Radfahrer, die gemeinsam für eine fahrradfreundliche Verkehrspolitik in Berlin demonstrieren und anschließend Unter den Linden auf dem Ökomarkt der Grünen Liga bis 20 Uhr ein umweltfreundliches Volksfest feiern.

Höhepunkt der Fahrradsternfahrt, die unter dem Motto „Berlin fährt Rad – Velorouten statt Betonschneisen“ steht, ist die geplante Befahrung der Stadtautobahnen BAB 100, 102, 103 und 104 im Bereich des Berliner Südrings und der Westtangente. Damit soll gegen die massive Ungleichbehandlung des Verkehrsmittels Fahrrad gegenüber dem Auto protestiert werden. So kritisiert der ADFC, daß gegenwärtig am Berliner Südring 460 Millionen Mark in den Ausbau eines 1,7 Kilometer langen Autobahntunnels investiert werden, während die vom Senat geschätzten 250 Millionen Mark für das 660 Kilometer lange Veloroutennetz auf Eis liegen.

Das Veloroutenkonzept wurde bereits 1994 vom Berliner Abgeordnetenhaus beschlossen und sollte die gesamte Stadt für Fahrradfahrer sicherer und attraktiver machen.

Der ADFC fordert mindestens 20 Millionen Mark für das Jahr 1999, um die dringendsten Umbauten von gefährlichen Radwegen zu finanzieren. Statt gefährlichen Radwegen auf Gehwegen sollen auf den häufig überbreiten Fahrbahnen der Berliner Hauptstraßen mindestens 1,50 Meter breite, farblich markierte Radfahrstreifen angelegt werden. lk

Infos: ADFC, Telefon: (030) 448 47 24.