Krieg, Katharsis, Schwachsinn

■ Podiumsdiskussion von taz und Theaterhaus in Stuttgart

Stuttgart (taz) — „Die Grünen nicht mehr wählen!“ Der Frankfurter Verleger K.D. Wolff machte die rund 100 Gäste am Freitagabend in Stuttgart ein wenig ratlos: „Wen denn dann?“ Und ist das Weltbild wieder in Ordnung, wenn die einstmaligen Gut-Menschen der Öko-Partei, abgewählt, nicht mehr für den Kosovo-Krieg mitverantwortlich zeichnen, sondern nur die immer schon Bösen weiterbomben? Nein, so hatte Wolff das auf dem Podium der von Theaterhaus und taz organisierten Veranstaltung „Die Deutschen und der Krieg „Wie verändert sich das Land?“ auch wieder nicht gemeint: Denk- statt Stimmzettel „nur einmal zur Europa-Wahl“.

Der Kulturjournalist und Moderator Klaus B. Harms zog ein Fazit: „Das Projekt Rot-Grün ist auf dem Altar des Krieges geopfert worden.“ taz- Ressortleiter Jens König wehrte sich gegen diverse Verschwörungstheorien. Es sei „kompletter Schwachsinn“, die Grünen als Profiteure des Krieges zu sehen. Heide Platen