Wahrheit B

Pressemitteilung des Auswärtigen Amtes vom 31. 3. 99:

„Die serbische Strategie der 'ethnischen Säuberungen‘. (...)

Kosovo: Die serbische Politik der verbrannten Erde.

1. Die Zielsetzung der Politik von Miloevic im Kosovo wurde im März 1990 in dem 'Programm für die Verwirklichung von Frieden und Wohlstand im Kosovo‘ und einige Wochen später in weiteren Dekreten offenbar. Es ging um die Etablierung eines Apartheid-Systems, das bis heute die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse im Kosovo bestimmt. Bis zum Ausbruch der bewaffneten Kämpfe im März 1998 bediente sich diese Politik vor allem des Mittels der wirtschaftlichen Verelendung, gepaart mit rücksichtsloser Repression. (...)

2. Nach Ausbruch der Kämpfe im Kosovo im März 1998 wurde von den Sicherheitskräften eine gezielte Vertreibungsstrategie, eine Politik der verbrannten Erde betrieben: Nicht nur der UÇK, sondern auch der Zivilbevölkerung sollte ein Verbleib in den Häusern und Dörfern unmöglich gemacht werden. Spätestens seit der Entsetzung der Ortschaft Malievo Ende Juli 1998 konnte über die Strategie der BRJ-Streitkräfte kein Zweifel mehr bestehen. UNHCR und ECM (Europäische Beobachtermission) berichteten von Brandstiftungen und mutwilliger Zerstörung ...

3. Anfang Januar 1999 begann sich abzuzeichnen, daß die BRJ-Sicherheitskräfte im bevorstehenden Frühjahr eine neue Offensive planten, in deren Gefolge es zu weiteren Vertreibungen kommen würde. (...) Unmittelbar vor dem Beginn der Rambouillet-Verhandlungen setzten die BRJ-Sicherheitskräfte im Raum Vucitrn – wiederum ohne jede Rücksicht auf die kosovo-albanische Zivilbevölkerung – ihre Offensive gegen die UÇK mit Kampfpanzern, Artillerie und Mörsern fort. (...) Als die NATO-Luftoperationen begannen, war die 'ethnische Säuberung‘ bereits in vollem Gange.“