Neues vom VEB Vergnügen
: Bremer Kulturträger aus einer Hand

■ Auch Weser-Stadion und Rennbahn sollen zentral gemanagt werden

Der staatliche Vergnügungskonzern soll heute um zwei Tochter-Firmen reicher werden. In einer „Kulturverwaltungs-GmbH“ sollen die Marketing-Aktivitäten von Trompeten-Akademie, Kammerphilharmonie, Kito, Wagenfeld-Haus und Europäischer Chorakademie „betreut“ werden, wie es in einer Beschlußvorlage für den Senat heißt. Diese Firma soll eine Tochtergesellschaft der „Hanseatischen Veranstaltungs-Gesellschaft (HVG) sein, an der die Glocke/Musikfest-GmbH und das „Kulturmanagement Bremen-GmbH“ beteiligt werden sollen; beides sind auch Staatsfirmen.

Begründung für die neue staatliche Firma: Diese Kulturinstitutionen agierten bisher „isoliert“ und sollten in ein Marketing-Konzept für die Stadt Bremen eingebunden werden. Die betroffenen Kultur-Einrichtungen sind offenbar nicht in die Konsequenzen dieser Konstruktion eingeweiht, sie reagierten gestern jedenfalls überrascht. Das Kulturressort ist nicht beteiligt und der Sprecher des Ressorts war auch nicht informiert. Diese Kultur-Aktivitäten sollen aus dem WAP (Wirtschaftsaktions-Programm) mit insgesamt 9,5 Millionen Mark im Jahr bezuschußt werden. Es liegt auf der Hand, daß die staatliche Marketing-Betreuung dann auch Einfluß auf die Verteilung der Zuschüsse nehmen wird.

Neben dieser Kulturverwaltungs-GmbH soll es auch eine neue Firma geben, die die Verwaltung des Stadions und die der Rennbahn in eine kompetente Hand legt, „um so die Geschäftsfelder Sportveranstaltungen und Open-Air-Veranstaltungen noch kompetenter zu bearbeiten“. Auch dies soll in einer staatlichen Firma geschehen, als Geschäftsführer ist der CDU-Politiker Jens Eckhoff im Gespräch.

„Auf jeden Fall ist ein Koordinationskreis Integriertes Standortmarketing zu installieren, der unter dem Vorsitz der (ebenfalls staatlichen, d. Red.) Bremer Marketing-Gesellschaft (BMG) sämtliche Maßnahmen des Event Marketings, der Werbung und der PR/Öffentlichkeitsarbeit für Bremen verbindlich festlegt.“ Aufsichtsratsvorsitzender soll „in jedem Fall“ der Wirtschaftssenator werden. K.W.