Polizei sprengt Sitzblockaden

■ SchülerInnen demonstrieren in der City gegen Kosovokrieg

Etwa 350 SchülerInnnen verschiedener Bremer Schulen haben gestern vormittag die Wilhem-Kaisen-Brücke blockiert. Damit protestierten sie gegen den Kosovokrieg und den Einsatz der Bundeswehr. „Als Zeichen für die zerstörten Brücken in Jugoslawien, halten wir diese Brücke besetzt“, sagt Hannah Roland, vom Aktionskommitee der Gesamtschülervertretung.

Mit Sitzblockaden sperrten die SchülerInnen alle Fahrbahnen für knapp anderthalb Stunden ab. Die Straßenbahnen stauten sich bis weit in die Stadt hinein. Genehmigt war lediglich ein „Durchzug“ bis zum Leipnitzplatz, mit anschießender Kundgebung. Trotzdem belagerten die SchülerInnen die Brücke, um so ein Maximum an Passanten auf ihre Friedensdemo aufmerksam zu machen.

20 Minuten ließ die Polizei die SchülerInnen gewähren. Dann rückte Verstärkung an: DemonstrantInnen werden geschubst, auseinandergerissen, getreten, teilweise an Haaren und Ohren gezerrt und gewaltsam von der Fahrbahn getragen. Fazit: Ein Schüler muß mit Sehnenabriß ins Krankenhaus. Erst nach und nach werden die Schienen geräumt, können die Straßenbahnen und Pkw passieren.

Für DemonstrantInnen wie PolizistInnen ist die Brückenbesetzung Auftaktveranstaltung gegen den Wahlkampfauftritt von Bundeskanzler Gerhard Schröder. Die ursprünglich für heute geplante Demonstration hat das GSV-Aktionskommitee bewußt vorverlegt, um gegen den „Kriegstreiber“ Schröder zu protestieren. Vor diesem Hintergrund zeigt sich die Schülervertretung hochzufrieden über die Zahl der TeilnehmerInnen. „Wir waren ganz stark“. Und: „Wir werden weitermachen“. pipe