Sudan protestiert gegen Tod von Flüchtling

Kharthoum/Bonn (AFP/epd/dpa) – Khartum hat bei den deutschen Behörden wegen des Todes eines sudanesischen Asylbewerbers bei der Abschiebung aus Deutschland protestiert. Die amtliche sudanesische Nachrichtenagentur Suna berichtete gestern, die sudanesische Botschaft in Deutschland habe sich förmlich wegen des tödlichen Zwischenfalls beschwert. Das UN-Flüchtlingskommissariat hat den Tod des 30jährigen Sudanesen bedauert, der am vorigen Freitag während seiner Abschiebung aus Deutschland in sein Heimatland starb. Der tragische Vorgang müsse umfassend aufgeklärt werden, hieß es in einer am Montag in Bonn verbreiteten Mitteilung. Die Entscheidung von Innenminister Otto Schily (SPD), vorerst Abschiebungen auszusetzen, bei denen mit Widerstand zu rechnen sei, wurde begrüßt. Das Flüchtlingskommissariat forderte, abgelehnte Asylsuchende unter menschenwürdigen Umständen abzuschieben. Die Rechte der Betroffenen müßten beachtet werden. Die „Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges“ haben dem Bundesgrenzschutz eine „menschenverachtende Abschiebepraxis“ vorgeworfen. Warnungen vor den Erstickungsgefahren bei Knebelungen und atembehindernden Fesselungen seien ignoriert worden, kritisierte die Organisation.