HSV Frauen scheitern

■ Trotz des 3:1 gegen Hertha Zehlendorf bleiben Hamburgerinnen in der Regionalliga

In der ersten Viertelstunde schien der Aufstieg in die Frauenfußball-Bundesliga greifbar nahe. Während es im Spiel der Aufstiegskonkurrentinnen vom SG Hillen noch 0:0 stand, hatte der HSV in den Anfangsminuten seiner Begegnung gegen Hertha Zehlendorf sechs gute Tormöglichkeiten, die allesamt vertan wurden. „Wir wollten die Zehlendorferinnen durch hohes Tempo unter Druck setzen und mit einem schnellen Tor in Führung gehen“, erklärte HSV-Trainer Jens Martens, „das ist uns leider nicht gelungen.“ Als noch in der ersten Hälfte die SG Hillen ihren 1:0-Siegtreffer gegen Fortuna Oberaußem schoß, war's vorbei.

Das lag nicht in erster Linie an den vergebenen Möglichkeiten. „Konditionell sind wir gut, im taktischen Bereich haben wir Fortschritte gemacht. Nur unsere Kopfballstärke ist noch nicht bundesligareif“, beschränkte sich der Trainer auf pädagogische Pauschalkritik. Alle seine Spielerinnen konnte er damit nicht gemeint haben. Zu deutlich wurde auch im letzten Aufstiegsrundenspiel das Leistungsgefälle innerhalb der schwarz-weiß-blauen Frauschaft, in der allerhöchstens sechs Spielerinnen Bundesliganiveau besitzen.

Auch die Unterstützung durch den Verein hat kaum Bundesligareife. „Es wird beim HSV nie der Fall sein, daß wir uns fertige Spielerinnen holen. Wir setzen weiter auf unsere Jugendarbeit“, pries Manager Lutz Rohlf das aus der Not geborene Konzept als Tugend. Schon vor Spielbeginn hatte der Stadionsprecher den weiten Weg angedeutet, den der HSV noch zum Bundesliganiveau zurücklegen muß. „Ganz besonders herzlich begrüßen wir unsere Gäste von Hertha BSC“, lautete sein Beitrag zum verpaßten Aufstieg. Uwe Wetzner