Outet Umweltsünder

■ Ex-Hoechst-Chef mit Klage gegen Greenpeace endgültig gescheitert

Der frühere Chef des Chemiekonzerns Hoechst, Wolfgang Hilger, ist mit einer Klage gegen ein Protestplakat der Umweltschutzorganisation Greenpeace endgültig gescheitert. Wie Greenpeace am Wochenende mitteilte, wies als letzte Instanz das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eine Verfassungsbeschwerde Hilgers ab.

Der frühere Hoechst-Chef war bereits 1993 vor dem Bundesgerichtshof mit dem Begehren gescheitert, die Veröffentlichung des Plakats mit seinem Porträt und Namen zu verbieten. Nach dem BGH- Urteil durfte Greenpeace Hilger auch weiterhin als Verantwortlichen der FCKW-Produktion seines Unternehmens auf Plakaten satirisch darstellen.

In dem BGH-Urteil hieß es damals, Hilger könne sich zwar auf das Recht am eigenen Bild und das Persönlichkeitsrecht berufen. Hier überwiege aber das Recht auf freie Meinungsäußerung. Die Umweltschützer hätten auf ihrem Plakat nur „wahre Tatsachen“ behauptet.

Das Plakat gegen FCKW-Produzenten hatte der Grafiker Klaus Staeck entworfen. Unter der Überschrift „Alle reden vom Klima/Wir ruinieren es“ waren die Fotos Hilgers und des Vorstandschefs der Kali-Chemie-AG abgebildet.

Zur Ablehnung der Verfassungsbeschwerde durch das Bundesverfassungsgericht erklärte Green-peace-Sprecher Wolfgang Lohbeck: „Der Umweltschutz wird durch diesen Richterspruch gestärkt. Für Umweltsünden sind eben nicht anonyme Firmen oder unbekannte Politiker verantwortlich, sondern konkrete Personen. Deren Namen wird Greenpeace auch weiterhin öffentlich machen.“ dpa