Rechter zieht in Bürgerschaft ein

■ DVU gewinnt über Bremerhaven Sitz im Bremer Parlament

Nicht bewahrheitet hat sich die Hoffnung, daß sich NPD und DVU gegenseitig die Stimmen aus dem rechten Lager streitig machen und deshalb beide an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern würden. Über den Umweg Bremerhaven ist die DVU mit etwa sechs Prozent wieder in der Bremer Bürgerschaft vertreten. Daß die Partei vor allem in Bremerhaven erfolgreich ist, hat einen schlichten Grund: Die Seestadt hat nach wie vor die höchste Arbeitslosenquote in den alten Bundesländern. Schon 1987 hatte die DVU Wahlerfolge erzielt, die ihr einen Einzug in die Bürgerschaft ermöglichten. 1991 zog sie gar – bundesweite Premiere – in Fraktionsstärke ein (nach 10,1 Prozent in Bhv.).

Schlagzeilen machte die DVU bislang mit handfesten Skandalen. Zuerst spalteten sich drei Mitglieder ab und gründeten die „Nationalkonservative-Gruppe“ (NK). 1994 kam der Verdacht auf, daß einer der NKler jahrelang für das Kölner Bundesamt für Verfas-sungsschutz gespitzelt hatte. Der Kopf der NK, der inzwischen verstorbene Hans Altermann, bestätigte gegenüber der taz, daß der Mann privat gestanden habe.

Hans Weidenbach heißt der Kopf der DVU in Bremerhaven. Der stellvertretende Landesvorsitzende kennt den Innenraum der Bürgerschaft bereits aus der Wahlperiode 1991 bis 1995. cd