Erlebniszentrum Wattenmeer

■ Am Mittwoch wird das „Multimar“ in Tönning eröffnet

Es ist kein „richtiges“ Museum, trotz musealer Elemente. Das „Multimar Wattforum“ in Tönning im Kreis Nordfriesland ist ein Info-Zentrum, das spielerisch Wissen vermitteln soll. Es bietet lebende Tiere und Computer-Simulationen, High-Tech und Natur zum Anfassen. Außerdem ist das Zentrum eines von rund 20 externen Projekten des Landes Schleswig-Holstein für die Expo 2000. Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) wird das Wattenmeer-Haus am kommenden Mittwoch eröffnen.

Museum, Wattenmeer-Zentrum, Bildungseinrichtung, Erlebnishaus, Expo-Projekt: „Die Kombination ist das Besondere“, sagt Multimar-Leiter Gerd Meurs. Fische, Krebse und Muscheln in insgesamt elf Aquarien, Nachbildungen von verschiedenen Watt-Lebensräumen, Informationseinheiten zu vielen Einzelthemen, vor allem aber viele Angebote zum Anfassen und Ausprobieren vermitteln BesucherInnen hautnah das Watt und Erkenntnisse aus der Wattenmeerforschung.

Was durch eigenes Erleben erfahren wird, hinterläßt nachhaltigere Eindrücke als das, was nur über Hören und Lesen aufgenommen wird, erklärt Meurs. Im Multimar können Besucher zum Beispiel per Unterwasserkamera ein Aquarium „erkunden“, sie können in einem Brandungsbecken selbst Wellen erzeugen oder mit Hilfe einer Druckluftanlage die Wirkung von Wind auf Sand erproben.

Auch an die Kinder wurde gedacht: Jede Info-Einheit beinhaltet auf Augenhöhe der Kleinen etwas zum Anschauen oder „Be-Greifen“, so daß sie beschäftigt sind, während die Eltern ihre Kenntnisse über das Wattenmeer erweitern. Der Erlebnisraum für Kinder ist nur kriechend durch eine kleine Öffnung zu erreichen.

Geboren wurde die Idee für das Wattenmeer-Haus vor Jahren im Tönninger Nationalparkamt. Vor zwei Jahren war Baubeginn. Die Kosten in Höhe von gut 16 Millionen Mark teilen sich das Bundesamt für Naturschutz, die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, die EU, Land und Kreis.

Ab Donnerstag ist das „Multimar Wattforum“ den Sommer über täglich von 9 bis 19 Uhr geöffnet, danach von 10 bis 16 Uhr.

Heike Wells