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Querrille

Visit Venus: Music For Space Tourism Vol. 1

(Yo Mama / Indigo)

„Gebt uns endlich die versprochenen Individualflugkörper,“ forderte William S. Burroughs bereits in den 70er Jahren von den Technikern. Und nichts geschah. Ähnlich verhält es sich mit dem Weltraum-Tourismus. Visit Venus schaffen nun Abhilfe und wollen gleichzeitig noch höher hinaus, nämlich zur Venus. Betrieben wird das Spaceship von Mario van Hacht und Dr. Cullmann durch schwere Dope Beats und was auch immer wir Headz gerade als Treibstoff für Fernreisen benutzen. Daß Dope Beats dabei mehr sind als instrumentaler HipHop führt das begabte Produzenten-Duo, das hinter der Klasse von 95 steht, eindringlich vor. Ihre Versionen verhalten sich zu HipHop wie Trance zu Techno: beide Entwicklungen hängen am Altern der Aktivisten und dem damit verbundenen Ausloten technischer Möglichkeiten über Verknappung.

Und natürlich beamen sie dazu Samples aus den 70ern hoch, als mit George Clinton die Idee von Weltraum, Wahnsinn und Astronautik als Metapher für die afro-amerikanische Psyche aufkam, wie der Kulturtheoretiker Greg Tate in diversen Aufsätzen darlegt. So wollen sie mit „Shaft In Space“ als „First Man On The Moog“ landen – wobei ihnen der vernuschelte Gleichklang der Synthi-Marke und des Erd-Trabanten zupaß kommt. Dabei lassen sie sich Zeit beim Schweben, ihre Soundscapes schwingen stets lange im Dub, ohne dabei auf Gimmicks als Haltegriffe zurückgreifen zu müssen. Wenn man sich darauf einläßt, fliegt man mit und für einmal lösen sich die Versprechungen der Techniker ein. Volker Marquardt

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