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Die Zeit der harten Bandagen

Weihnachten muß Horror sein, denn die kindlich angeheizte Phantasie, die von der Wirklichkeit nie eingeholt werden kann, verbunden mit dem Druck, Freude und Dankbarkeit zu zeigen, quält die Kinder gehörig. Die Eltern, die das merken, aber nicht wahrhaben wollen, müssen ihre Gereiztheit über die verpaßte Rekordmarke der Fröhlichkeit umleiten und finden dafür nur den Ehepartner.

Egal wie spinnefeind oder gutherzig dies Verhältnis ist, irgendeine Schuld hat sich eingeschlichen und muß die Hülle des Zeremoniells zum Platzen bringen. Dann werden Elternteile beim Weihnachtsausflug zur Oma aus dem Auto geworfen, solange am Essen rumgenörgelt, bis Mama einen Weinkrampf bekommt, oder „aus Versehen“ landet ein väterlicher Fuß auf dem neuen batteriebetriebenen Mondauto.

Das war in den 60ern so, das bleibt auch heute so. Weihnachten ist die Zeit für die harten Bandagen. Till Briegleb

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