Antworten auf Letzte Fragen

Weshalb sind fast alle Busfahrer fast immer schlecht gelaunt? (5. 6. 99)

Weil fast alle Fahrgäste fast immer schlecht gelaunt sind. Anja Matthies, Sulzbach

Vielleicht wollten die Busfahrer ja als kleine Jungen eigentlich alle mal Lokführer werden und haben ihren Berufswunsch knapp, aber doch entscheidend verfehlt: Nun müssen sie alle paar Meter anhalten, um sich von neuem durch nörgelnde Fahrgäste belästigen zu lassen. Führt ihre Buslinie dann auch noch zur Endstation Sehnsucht, verwandelt sich die schlechte Laune endgültig in Melancholie. Stephan Baerwolff, Jork

Weil sie sich so über die Frage ärgern. Ben Basel, Schwerin

Um den regelmäßigen Buspassagieren gelegentlich das Gefühl zu geben, an einem ganz besonderen Ereignis teilhaben zu dürfen, nämlich einer Fahrt mit einem freundlichen, gutgelaunten Busfahrer. Wären Busfahrer dagegen nicht im Regelfall schlecht gelaunt, so würden diese Ereignisse nicht als besondere geschätzt werden und spurlos an einem vorübergehen. So dagegen kann man noch Wochen über diesen einen ganz besonders netten Busfahrer schwärmen. Es handelt sich hierbei also um ein ausgeklügeltes System, das ausschließlich dem Glück der Passagiere dient. Dirk Engelmann, Berlin

Die Busfahrer der HHA sind mehrheitlich deshalb so schlecht drauf, weil sie ihre Kunden verständlicherweise nur genau so gut behandeln, wie sie selber von ihrer Firma behandelt werden. Ansonsten gilt für Busfahrer die Hein-Gas-Reklame: „Gut sind wir dann, wenn Sie uns nicht bemerken“. PS: Daß es auch anders geht, weiß ich aus Cornwall: Dort grüßt jeder den Busfahrer beim Einsteigen, sagt „Thank you“ beim Aussteigen – und die Busfahrer sind alle freundlich. Thea Uft, Hamburg

Bei den Siegener Busfahrern scheint die Antwort ganz einfach: Müßte ich 5 oder 6 Tage die Woche mehrere Stunden täglich durch diese triste, graue, völlig zugebaute und noch dazu im Dauerregen versinkende Stadt fahren, wäre mir auch nicht mehr nach freundlichen Worten zumute. Die Bewohner dieser Stadt haben sich außerdem den äußeren Bedingungen angepaßt ... Als Fahrgast habe ich es da schon einfacher, ich kann mich mit einem guten, unterhaltsamen Buch ablenken. Ob dasselbe auch für die Busfahrer in Herbertingen (dort kommt ja der Frager her) gilt, weiß ich allerdings nicht. Melle Lahmer, Siegen

Der Fragesteller wohnt in Herbertingen? Wenn in Herbertingen überhaupt ein Bus fährt – ich weiß es nicht, doch es spricht nicht sehr viel dafür –, dann doch nur, um Leute aus Herbertingen fortzubringen, die diesen Ort in Zukunft meiden wollen. Sie steigen schimpfend und Verwünschungen ausstoßend in den Bus, der sie zu irgendeinem Bahnhof in der Nähe bringen soll, wo sie dann einen Zug besteigen wollen, der sie wegbringt, weit weg. Da ist die schlechte Laune des Herbertinger Busfahrers doch nur allzu menschlich-allzumenschlich. Oder ist es so, daß der Bus nur dienstags hin- und freitags zurückfährt und der arme Busfahrer in der Zwischenzeit in Herbertingen übernachten muß? Bei uns in Wiesbaden sind jedenfalls fast alle Busfahrer fast immer gut gelaunt, warten an den Haltestellen auf Nachzügler, sagen freundlich „Guten Tag“ und sind auch sonst prima. Albert Ernst, Wiesbaden

Was Linienbusfahrer betrifft, scheint es doch klar zu sein: miese Bezahlung, so gut wie keine Aufstiegschancen, miese Arbeitszeiten an allen Tagen und nachts sowie immer wieder Aushilfsfahrten wegen kranker oder fehlender Fahrer (Familienleben ade), zu oft die gleiche Strecke mit zuviel Verkehr und zuwenig Sonderrechten (z. B. Busspuren, die wirklich immer frei sind), zu oft die gleichen ein- und aussteigenden Pappnasen mit immer den gleichen Fragen. Und nun die gute Nachricht: Ich fuhr mal auf einer Strecke, auf der der Fahrer die Herkunft der Haltestellennamen erläuterte, ganz lokker und in richtig gutem Erzählstil. Jeder Fahrgast spitzte die Ohren, jeder Einsteigende wurde angegrinst, und jeder, der ausstieg, wirklich jeder, lächelte erheitert, einige bedankten sich sogar. Pina Bux, München

Komm nach Hamburg und fahr mit mir! Denn hier sind die BusfahrerInnen meist gut drauf! Aber wehe, Du guckst Dir die Fahrgäste an. Eugen Roths Vierzeiler – „Ein Mensch schaut in der Straßen-bahn / der Reihe nach die Leute an. / Jäh ist er zum Verzicht bereit /auf jede Art Unsterblichkeit.“ – gilt nämlich auch in Bussen. Wolfgang Lewald,Hamburg

Diese Frage stelle ich mir schon mein ganzes Leben. Busfahrer ist doch ein Traumjob: Tag für Tag wie Michael Schumacher immer die gleiche Route fahren, im Winter von freundlichen Jugendlichen die Fensterscheiben mit Schneebällen poliert bekommen; stets schick gekleidet auch im Hochsommer in langen, dicken Hosen überflüssige Pfunde problemlos wegschwitzen können – kurzum: wie kann einem Busfahrer bloß bei derart vielseitigen Vergnügungsmöglichkeiten und traumhaften Aufstiegsmöglichkeiten (man könnte Kontrolleur werden) die Lust an den sehr interessanten Besichtigungsfahrten durch die Heimat vergehen? M. Loewbeer

Warum riecht man seine eigene Knoblauchfahne nicht? (5. 6. 99)

Weil's unangenehm wäre! Torben Dannhauer, Hamburg

Sind an englischen Fahrrädern die Ketten eigentlich links? Und wenn nein, warum nicht? (5. 6. 99)

Die Kette vom Fahrrad sitzt genau so wie bei deutschen Fahrrädern, vertauscht sind jedoch die beiden Handbremsen: Bei meinem englischen Fahrrad war die rechte Bremse für vorne, die linke für hinten. Bei meinem deutschen Fahrrad ist das umgekehrt. Doris Eddelbüttel, Hamburg

Natürlich sind an englischen Fahrrädern die Ketten rechts! Das liegt daran, daß ein Fahrrad in England entweder einem Holländer, Franzosen, Deutschen, Dänen usw. gehört beziehungsweise von diesem gefahren wird oder aber einem Engländer gehört, der das Fahrrad eigentlich nur besitzt, um es an Besucher aus Holland, Frankreich, Deutschland, Dänemark usw. zu verleihen, dem zuliebe die Kette eben links ist. Alle anderen Engländer fahren lieber mit dem Bus! Anne Bauer, Bamberg

Sie sind rechts, wie bei deutschen Fahrrädern, vermutlich weil auch die meisten Engländer als Rechtshänder von links aufsteigen. Petra Gross, Bielefeld

Warum stirbt der Waschlappen aus? (29. 5. 99)

Kann er gar nicht, weil er mit allen Wassern gewaschen ist. Gerd Neurath, Saarbrücken